marktbericht
Im DAX dürften die Anleger zum Wochenschluss bei Aktien erneut zugreifen. Spannend bleibt, ob Bitcoin noch vor dem Wochenende die 100.000-Dollar-Marke knackt.
Die Sorgen über eine Eskalation im Ukraine-Krieg rücken an den Börsen zunehmend in den Hintergrund. Der DAX dürfte an seine gestrigen Kursgewinne anknüpfen. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex zur Stunde 0,2 Prozent höher bei 19.184 Zählern.
Die charttechnische Lage im DAX bleibt trotz der jüngsten Kursgewinne fragil, hat es der deutsche Leitindex bislang doch nicht geschafft, einen Tagesschlusskurs über der 50-Tage-Linie (aktuell bei rund 19.160 Zählern) einzufahren. Dieser gleitende Durchschnitt ist wichtig für die mittelfristigen Perspektiven im DAX.
Solange der DAX auf Tages- und Wochenschlusskursbasis darunter verharrt, bleibt der Druck auf die deutschen Standardwerte hoch, und es ist tendenziell mit weiteren Abgaben zu rechnen.
Von der Wall Street kommen positive Vorgaben für den DAX-Handel: Die wichtigsten Indizes schlossen nach einer unruhigen Sitzung höher, wobei der Dow und der S&P 500 einwöchige Höchststände erreichten. Der Dow Jones gewann 1,1 Prozent auf 43.870 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,5 Prozent zu auf 5.948 Zähler, während der technologielastige Nasdaq bei 18.972 Stellen stagnierte.
Von den asiatischen Börsen kommen zum Wochenschluss gemischte Signale. So liegt die Börse in Shanghai aktuell 1,4 Prozent im Minus, während die japanische Börse dank solider Gewinne von Unternehmen aus dem KI-Bereich fester tendiert. Der 225 Werte umfassende Leitindex Nikkei liegt im späten Tokioter Handel 1,0 Prozent höher.
"Die Gewinne von Nvidia haben die Stimmung verbessert und die Anleger haben japanische Aktien zurückgekauft", sagte Naoki Fujiwara, Senior General Manager bei Shinkin Asset Management.
Am Kryptomarkt hält Bitcoin weiter Kurs auf die 100.000-Dollar-Marke. Aktuell notiert die Cyberdevise bei 99.000 Dollar. Anleger hoffen weiterhin auf regulatorische Erleichterungen unter dem künftigen US-Präsidenten Trump. Der für seinen harten Kurs gegenüber Digital-Währungen wie Bitcoin bekannte Chef der mächtigen US-Börsenaufsicht wird zum Einzug Trumps ins Weiße Haus zurücktreten.
Er werde seinen Posten am 20. Januar mit Trumps Vereidigung als US-Präsident räumen, teilte Gary Gensler mit. Am Markt wird damit gerechnet, dass dann "Crypto Mom" Hester Peirce seinen Posten übernehmen wird.
Der Goldpreis notiert am Morgen 0,6 Prozent höher bei 2.685 Dollar je Feinunze. Das gelbe Edelmetall verzeichnet damit den fünften Tag in Folge Kursgewinne, im Chart zeichnet sich eine scharfe V-förmige Erholung ab - und das, obwohl der Dollar weiterhin Stärke zeigt.
Der starke Dollar drückt den Kurs des Euro immer weiter nach unten Richtung Parität: Die europäische Gemeinschaftswährung fällt am Morgen bis auf 1,0642 Dollar und notiert damit so niedrig wie seit über einem Jahr nicht mehr.
Am Rohstoffmarkt verteuert sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,2 Prozent auf 74,41 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,3 Prozent fester bei 70,31 Dollar.
Bei Volkswagen drohen im Streit um milliardenschwere Einschnitte noch im Dezember Arbeitskämpfe. In dem Tarifkonflikt zeichnet sich nach drei Verhandlungsrunden weiter keine Lösung ab. Die IG Metall bereite sich nun auf Warnstreiks ab Dezember vor, sagte Verhandlungsführer Thorsten Gröger nach fünfstündigen Verhandlungen in Wolfsburg.
Die Lufthansa und die Deutsche Bahn haben im laufenden Jahr ihren gemeinsamen Buchungsrekord gebrochen. Bereits im Oktober sei die bisherige Marke von 432.000 Umsteigern im gemeinsamen Angebot "Lufthansa Express Rail" erreicht worden, teilten die Unternehmen mit. Bis zum Jahresende rechne man mit mehr als 500.000 Buchungen.