
In den drei Monaten des Libanon-Krieges starben etwa 1200 Israelis, die meisten als Soldaten. Doch erst jetzt gelingt es Israel, einen weiteren Toten zu bergen. Dazu nötig ist allerdings ein "Spezialeinsatz".
In einem "Spezialeinsatz" hat der israelische Geheimdienst nach Regierungsangaben die sterblichen Überreste eines seit 43 Jahren im Libanon vermissten israelischen Soldaten heimgeholt. Der Leichnam des im Juni 1982 im ersten Libanon-Krieg gefallenen Zvi Feldman sei nach Israel zurückgebracht worden, teilte Regierungschef Benjamin Netanjahu mit.
Feldmans sterbliche Überreste seien "im Herzen Syriens" entdeckt und nach Israel überführt worden, erklärten der Auslandsgeheimdienst Mossad und die Armee. Feldman galt gemeinsam mit zwei weiteren Soldaten seit der Schlacht von Sultan Jakub im Juni 1982 als vermisst. In dem Gefecht hatten sich die israelische und die syrische Armee im ostlibanesischen Bekaa-Tal nahe der syrischen Grenze gegenübergestanden.
Vor sechs Jahren war bereits die Leiche des gemeinsam mit Feldman vermissten Zachariah Baumel heimgeholt und bestattet worden, wie das Büro von Regierungschef Netanjahu erklärte. Die Suche nach dem dritten Vermissten, Jehuda Katz, werde fortgesetzt.
Persönlicher Besuch bei Familie
Laut Mossad und Armee erfolgte der Einsatz zur Überführung von Feldmans Leichnam auf der Grundlage "präziser Erkenntnisse". In einer "komplexen und verdeckten" Aktion hätten Spezialkräfte die Leiche nach Israel gebracht. Angaben dazu, wie der Leichnam in Syrien aufgespürt wurde oder zum genauen Ort und Zeitpunkt der Aktion wurden nicht gemacht.
Seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad durch von islamistischen Kämpfern angeführte Milizen im Dezember hat Israel Truppen in einem entmilitarisierten Gebiet in Südwesten Syriens stationiert.
Feldmans Leiche wurde laut Armee durch DNA-Tests identifiziert. Regierungschef Netanjahu habe Feldmans Familie persönlich in deren Haus aufgesucht, um ihr die Nachricht vom Fund seiner Leiche zu überbringen, erklärte sein Büro.