Die SPD-Politikerin Katrin Budde freut sich über den Brandenburger Erfolg - ohne Zutun des Bundeskanzlers. Dennoch sieht sie Scholz' Position gestärkt. Er sei auch im Wahljahr 2021 anfangs "noch nicht wirklich gewollt" gewesen. "Sowas kann sich ändern."
Die Sozialdemokratin Katrin Budde, die im Bundestag den Kulturausschuss leitet, ist erleichtert über das gute Abschneiden der SPD in Brandenburg. Dabei habe sich Dietmar Woidke große Verdienste erworben. Sie kenne den Ministerpräsidenten schon lange. "Er ist auch als Person jemand, der überzeugt. Die SPD hat gekämpft, und das zusammen hat es gebracht", sagte Budde im Frühstart von RTL/ntv.
Dass Woidke gegen die Bundesregierung und ohne Hilfe des Bundeskanzlers in die Auseinandersetzung gezogen ist, heißt für sie nicht, dass die Spitzenkandidatur von Olaf Scholz wackelt. Im Gegenteil. Zur Begründung verwies Budde auf die Tatsache, dass Scholz zu Beginn des Wahljahres 2021 "noch nicht wirklich gewollt" gewesen sei. "Ich glaube, so was kann sich erstens ändern und zweitens ist Olaf Scholz jemand, der auch Kontinuität mitbringt, auch wenn Menschen jetzt vielleicht das Große und Laute haben wollen", sagte Budde.
Möglicherweise besinne sich eine Gesellschaft auch wieder auf Verlässlichkeit und Kontinuität. "Das heißt, für mich gibt es keinen Grund, unser Spitzenpersonal auszuwechseln", sagte die SPD-Politikerin, die im Bundestag den Kulturausschuss leitet.
Budde reagiert gelassen auf die schweren Verluste von Grünen und FDP und auch auf die Drohung von FDP-Vize Wolfgang Kubicki, das Berliner Regierungsbündnis mit SPD und Grünen innerhalb der nächsten Wochen zur Disposition zu stellen. "Also ich glaube nicht, dass die Koalition in Lebensgefahr schwebt." Es seien drei demokratische Parteien verschiedener Ausrichtung, die zusammen regieren. "Wir haben uns verpflichtet, bis zum Ende ordentlich Politik zu machen", so Budde. Kubicki gibt sie zu verstehen, dass an der Misere einer Partei nicht die Koalition "schuld" sei. "Vielleicht überlegt die FDP mal selber, wie sie in der Koalition agiert, dann wäre es schon ein bisschen einfacher."