Solarenergie nutzbar machen: Wechselrichter für Balkonkraftwerke: Die wichtigsten Kriterien

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Die Basis von Balkonkraftwerken sind neben den Modulen die Wechselrichter – erst sie machen den erzeugten Strom wirklich nutzbar. Wir zeigen, worauf bei der Auswahl zu achten ist.

Ein kleines Balkonkraftwerk mit einer maximalen Einspeiseleitung von 800 Watt ist die optimale Lösung für alle, die auf unbürokratische Weise eigenen Solarstrom erzeugen wollen. Neben den Modulen gehört der Wechselrichter zu den wichtigsten Komponenten so einer kleinen Balkon-Solaranlage, denn er wandelt den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um. In steckerfertigen Komplett-Sets ist der Wechselrichter zumeist schon enthalten. Wer sich aber alle Komponenten einzeln zulegen möchte, sollte bei der Auswahl des passenden Inverters ein paar Dinge berücksichtigen.

Was ist ein Wechselrichter?

Der Wechselrichter ist das Herzstück jeder PV-Anlage – das gilt auch für Balkonkraftwerke. Er wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der dann im Haushalt verwendet werden kann. Bei Balkonkraftwerken werden sogenannte Mikrowechselrichter oder Modulwechselrichter eingesetzt. Wechselrichter sollten in Sachen Leistung den aktuell geltenden Normen in Deutschland entsprechen. Das heißt, die Ausgangsleistung sollte 800 Watt nicht überschreiten Die Modulleistung darf sogar höher sein – hauptsache, der Wechselrichter sorgt dafür, dass nicht mehr als 800 Watt ins Hausnetz eingespeist werden. Mithilfe des Wechselrichters lässt sich der erzeugte Strom direkt in die Steckdose einspeisen oder in ein Speichersystem leiten.

Die FAZ hat jüngst Wechselrichter getestet und ein Modell aus dem Hause Hoymiles zum Sieger erklärt: den Hoymiles HMS-800W-2T. Der Wechselrichter liefert eine Ausgangsleistung von 800 Watt und ist auf Wunsch auf 600 Watt drosselbar. Positiv hervorgehoben wird das integrierte WiFi, das die Daten der Anlage direkt an eine App kommuniziert. Weitere Pluspunkte hat der Hoymiles-Wechselrichter bei seiner Zuverlässigkeit, bei der Sicherheit und in Sachen Energieausbeute gesammelt. Der Balkonkraftwerk-Anbieter Kleines Kraftwerk bietet aktuell steckerfertige Komplett-Sets mit dem Hoymiles HMS-800W-2T an, und zwar mit einem Weihnachtsrabatt von bis zu 30 Prozent.

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Anforderungen, Leistung und Kosten eines Wechselrichters

Eine zentrale Rolle bei den Kaufkriterien spielen vor allem Leistung und Effizienz des Wechselrichters. Die Effizienz wird auch als Wirkungsgrad bezeichnet und sagt aus, wie gut der Inverter den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandelt. Ein hoher Wirkungsgrad ist natürlich wünschenswert, denn das bedeutet, dass die Verluste bei der Umwandlung möglichst minimal sind. 

Wechselrichter müssen in Deutschland die VDE-AR-N 4105 besitzen, diese wird durch ein Zertifikat des Herstellers bestätigt. Die VDE-AR-N 4105 ist eine vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) herausgegebene Anwendungsregel, die sicherstellt, dass Balkonkraftwerke zuverlässig und sicher ins Stromnetz integriert werden können. Nach VDE-AR-N 4105 muss ein Wechselrichter über zwei Schutzmechanismen verfügen, die auslösen, wenn das Netz überlastet oder gestört ist.

Bei den Kosten kommt es neben der Qualität vor allem auf die Leistung an. Gute 800-Watt-Wechselrichter kosten aktuell zwischen 100 und 200 Euro. Modelle mit einer höheren Leistung bis 2.000 Watt sind in der Regel ab 250 Euro zu haben.

Der Wechselrichter HMS-800W-2T entspricht der VDE-AR-N 4105 und ist bei Kleines Kraftwerk zu einem vergünstigten Preis auch einzeln zu haben.

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Der Wirkungsgrad eines Wechselrichters für Balkonkraftwerke

Hersteller von Wechselrichtern geben meist den Spitzenwirkungsgrad ihrer Produkte an, der dann oft in einem hohen Prozentbereich bei über 90 liegt. Dieser ist aber gerade in Nordeuropa in der Realität kaum machbar, da es in dieser Region viele Schwachlichtmonate gibt, der Wechselrichter arbeitet in solchen Phasen jedoch nur mit einer Teillast der Module. An sich müsste der europäisch gewichtete Wirkungsgrad angegeben werden, um wirklich Aufschluss über die Effizienz zu bekommen. Der wird aber normalerweise nicht angegeben. Laut dem Fachmedium PV-Magazine.de, das sich auf eine Publikation der Universität Paderborn aus dem Jahr 2023 bezieht, liegt der tatsächliche Wirkungsgrad von Wechselrichtern eher zwischen etwa 73 und 95 Prozent.

Im Wechselrichter-Test von Home & Smart empfiehlt die Redaktion für zwei Module den EcoFlow PowerStream, der eine Leistung von 800 Watt hat und mit Smart Plug sowie App den Energieverbrauch in Echtzeit überwacht und optimiert. Kompatibel ist der Mikrowechselrichter zudem auch mit den EcoFlow-Powerstationen.

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Der MPP-Tracker im Wechselrichter sorgt dafür, dass aus einem Modul immer die optimale Leistung herausgeholt wird, egal ob die Sonne stark oder schwach scheint. Verfügt ein Balkonkraftwerk über zwei Module und ist nur ein MPP-Tracker vorhanden, sinkt die Gesamtleistung auch dann, wenn nur eines der Module im Schatten liegt. Daher ist es vorteilhaft, wenn der Mikrowechselrichter immer über genauso viele Tracker verfügt wie über Module, denn dann kann der Wechselrichter stets die maximale Leitung rausholen. Neben dem MPP-Tracker ist es auch sinnvoll, einen WLAN-fähigen Wechselrichter mit einem integrierten Monitoring-System zu nutzen, um die erzeugte Strommenge und den Verbrauch direkt messen zu können. Das ist dann einfach über eine zugehörige App möglich.

Beim Portal Energie-Solar-Erfahrungen.de hat der Envertech-Wechselrichter EVT360 im Test den zweiten Platz belegt. Das Modell fiel durch seine wetterbeständige Machart auf, und der Ertrag blieb auch in einem längeren Zeitraum konstant. Wer etwas mehr will, greift zum Envertech-Mikrowechselrichter EVT800 mit WiFi, der für eine Leistung von 800 Watt konzipiert ist. Bei Ebay gibt es einen Rabatt von über 60 Prozent.

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Den Wechselrichter an den Stromkreislauf anschließen – so geht es

Über das Anschlusskabel speist der Wechselrichter den Strom ins Hausnetz ein. Oft muss das Kabel extra gekauft werden. Mittlerweile dürfen für kleine Balkonkraftwerke mit maximal 800 Watt Leitung normale Schuko-Stecker verwendet werden, die mit den haushaltsüblichen Schutzkontaktsteckdosen kompatibel sind. Das ist die einfachere Methode. Alternativ gibt es auch Wieland-Stecker, die als noch sicherer gelten, allerdings muss in dem Fall auch eine entsprechende Wieland-Steckdose eingebaut werden – und das darf nur eine Elektro-Fachkraft.

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