Daniela Klette wird im Februar in Berlin festgenommen. Noch laufen die Ermittlungen gegen die RAF-Terroristin. Bis Ende November will die Staatsanwaltschaft damit zum Abschluss kommen und Anklage gegen die 65-Jährige erheben. Doch dort gibt es ein Problem.
Die Staatsanwaltschaft Verden plant, bis Ende November ihre Ermittlungen gegen die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette abzuschließen und Anklage zu erheben. Das sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Justizministeriums.
Dem Ressort zufolge ist geplant, dass der Prozess in Verden stattfindet. Wo genau, ist allerdings offen. Dazu sei noch keine abschließende Lösung gefunden worden, sagte die Sprecherin. Die Suche nach einem geeigneten Ort sei schwierig, weil mit einer großen Anzahl an Nebenklägern, Zeugen und Sachverständigen gerechnet wird.
Dem NDR sagte Justizministerin Kathrin Wahlmann: "Aber man kann schon damit rechnen, dass man mehr Platz braucht als in einem normalen Verfahren und darauf bereitet sich das Landgericht, wenn denn dahin Anklage erhoben wird, vor."
Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelt seit 2015 wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubs in mehreren Fällen gegen Klette sowie ihre einstigen RAF-Genossen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub. Klette war Ende Februar in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden, wo sie unter falschem Namen gelebt hatte. Seither sitzt sie im Frauengefängnis im niedersächsischen Vechta in Untersuchungshaft.
Fahndung nach Komplizen
Klette war für Jahrzehnte untergetaucht und im Februar in Berlin festgenommen worden. Sie gehörte der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) an, die bis Anfang der 1990er Jahre zahlreiche Anschläge verübte und Menschen tötete. Nach ihren mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub, mit denen Klette von 1999 bis 2016 Supermärkte und Geldtransporter in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben soll, wird weiter gefahndet.
Für Hinweise, die zur Ergreifung von Garweg und Staub führen, seien Belohnungen von insgesamt bis zu 125.000 Euro ausgelobt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft bei "Aktenzeichen XY... ungelöst". Hinweise können auch anonym gegeben werden. Das Landeskriminalamt warnt davor, die Gesuchten selbst anzusprechen, weil sie möglicherweise bewaffnet sind.