Nagelbettentzündungen können durch geschädigte Stellen in der Nagelhaut entstehen, indem Keime in das Nagelbett eindringen und eine unangenehme Entzündung hervorrufen. Welche Ursachen es dafür gibt und wie Sie die Entzündung behandeln können, lesen Sie hier.
Das Gewebe unter den Finger- oder Zehennägeln wird als Nagelbett bezeichnet. Entzündet sich dieses, ist von einer Nagelbettentzündung die Rede. Keime wie Bakterien oder Pilze können die unangenehme Hautreaktion auslösen, indem sie über kleine Wunden in die Haut eindringen. Häufig ist bei einer Nagelbettentzündung nicht nur das Nagelbett betroffen, sondern auch die umgebende Nagelpartie mit Nagelfalz, Nagelwall und Nagelhaut. Erfahren Sie hier, wie Sie eine Nagelbettentzündung erkennen und sie richtig behandeln.
Ursachen einer Nagelbettentzündung
Meist entstehen Verletzungen der Nagelhaut durch die falsche Nagelpflege, trockene, rissige Hände oder Füße und Schnittwunden. Aber auch häufiger Kontakt mit Wasser oder aggressiven Chemikalien kann schmerzhafte Entzündungen des Nagelbetts auslösen. Manchmal genügen kleinste Einstiche, etwa durch einen Splitter, um Keimen den Weg zu ebnen. Eingewachsene Nägel, Nägelkauen oder Quetschungen schädigen ebenfalls die feine Haut um die Nägel. Nagelbettentzündungen an den Füßen sind häufig auf Druckstellen an den Zehen zurückzuführen. Zu enges Schuhwerk sollten Sie daher unbedingt vermeiden. Zu den typischen Krankheitserregern der Entzündung zählen Bakterien wie Staphylokokken und Streptokokken sowie Hefepilze und Herpesviren.
So erkennen Sie eine Nagelbettentzündung
Wenn das Nagelbett akut entzündet ist, rötet sich das erkrankte Gewebe, schwillt an und verursacht Schmerzen. Die betroffenen Hautstellen fühlen sich außerdem heiß an und machen sich durch einen klopfenden Schmerz bemerkbar, der durch den Pulsschlag der kleinen Blutgefäße ausgelöst wird. Handelt es sich um eine Infektion mit Bakterien, bildet sich an den seitlichen Rändern sowie unter der Nagelplatte sogar Eiter. Dieser kann auf Druck reagieren und unter Umständen seitlich an der entzündeten Stelle austreten. Mögliche Begleiterscheinungen können auch Fieber und angeschwollene Lymphknoten sein.
Welche Salbe hilft bei einer Nagelbettentzündung?
In der Apotheke oder im Netz bekommen Sie verschiedene Heilmittel. Desinfizierende Lösungen oder Salben, die Jod oder andere antibakteriell wirkende Stoffe enthalten, können schnell helfen, insbesondere wenn Bakterien die Ursache der Infektion sind.
Pflanzliche Zugsalbe
Zugsalben eignen sich sehr gut für die Behandlung des entzündeten Finger- oder Zehennagels. Solche Salbe ziehen die Entzündung an die Hautoberfläche, sodass der Abszess schneller reift. Das klingt auf den ersten Blick paradox, aber so wird die Haut weicher, der schmerzhafte Druck nimmt ab und der Eiter kann auf natürliche Weise abfließen. Die Zugsalbe "ilon classic" hilft gegen Hautentzündungen bis hin zu kleineren Abszessen und soll dank der pflanzlichen Wirkstoffe besonders sanft zur Haut sein.
Salbe mit Iod
Die Zugsalbe "Betaisodona" enthält den Wirkstoff Iod, der sich zur Keimminderung, Desinfektion und Unterstützung der Wundheilung einer Nagelbettentzündung eignet. Iod ist außerdem wirksam gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Pilze.
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Welches Hausmittel hilft bei einer Nagelbettentzündung?
Eine beginnende Nagelbettentzündung kann durch wohltuende Fußbäder gemindert werden. Entzündungshemmende Kräuterzusätze wie Kamille können die Haut beruhigen und die Entzündung abklingen lassen. Baden Sie den erkrankten Finger oder Zehen zweimal täglich für circa 20 Minuten in einem Kamillen-Bad.
Kann eine Nagelbettentzündung gefährlich werden?
Oft helfen bei einer beginnenden Entzündung einfache Maßnahmen wie Bäder, desinfizierende Lösungen und Salben. Sollten Sie zum ersten Mal eine Nagelbettentzündung haben, können Sie sich außerdem in der Apotheke beraten lassen.
Wenn die Entzündung nach der ersten Behandlung nicht zurückgeht, die Rötung sich ausbreitet, eine Schwellung oder Überhitzung auftritt, die Schmerzen stärker werden oder wenn nässende oder eitrige Stellen hinzukommen, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Ansprechpartner kann zunächst der Hausarzt sein, der mit Ihnen weitere Schritte besprechen wird.
Länger anhaltende, nicht oder nicht ausreichend behandelte Nagelbettentzündungen können nämlich dazu führen, dass sich der Nagel verformt oder abfällt. Im schlimmsten Fall könnten das umliegende Gewebe, Sehnen und Sehnenscheiden sowie schließlich Knochen erfasst werden und es würde sich eine schmerzhafte Knochenentzündung entwickeln. Versuchen Sie nicht selbst, einen Eiterherd zu öffnen, andernfalls könnten Bakterien dadurch in tiefere Gewebeschichten verschleppt werden.
Beugen Sie mit der richtigen Nagelpflege vor
Unangenehme Nagelbettentzündungen können verhindert werden, wenn Sie bei der Nagelpflege auf folgende Dinge achten.
- Finger- und Fußnägel sollten Sie regelmäßig schneiden, damit sie nicht einwachsen oder brechen können.
- Fingernägel müssen rund gefeilt werden. Achten Sie darauf, nicht zu tief in den seitlichen Wall zu schneiden. Fußnägel schneiden Sie hingegen gerade und feilen sie nach, damit keine scharfen Kanten entstehen, die Verletzungen begünstigen.
- Nagelhaut dürfen Sie nicht mit der Schere abschneiden. Besser ist, wenn Sie diese mit einem abgerundeten, glatten Schieber sanft zurück schieben, vorausgesetzt, die Haut ist nicht trocken und rissig.
- Ein Fuß- oder Handbad, pflegende Cremes sowie Öle pflegen die Haut und den Nagel und können die anschließende Pflege erleichtern.
- Während der Nagelbettentzündung sollten Sie die Nagelhaut übrigens nicht zurückschieben, um die Haut zu schonen und weitere Verletzungen zu vermeiden.
Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeine Informationen und kann keinen Arztbesuch ersetzen.