Um seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten, ist der Kreml kontinuierlich auf neue Soldaten angewiesen. Einem Bericht zufolge kommandiert Moskau nun auch Personal des Flugzeugträgers "Admiral Kusnezow" an die Front ab. Das Schiff befindet sich schon seit Jahren im Reparaturdock.
Das russische Militär hat Berichten zufolge Matrosen seines einzigen Flugzeugträgers an die Front in der Ukraine abkommandiert. Das meldet "Forbes" unter Berufung auf Daten des Open Source Intelligence Projekts Moklasen. Demnach wurde ein Teil der 1500 Mann starken Besatzung der "Admiral Kusnezow" zu einem sogenannten "Fregatten"-Bataillon zusammengefasst und der 1. Garde-Panzerarmee unterstellt.
Das mechanisierte Bataillon kämpfte laut "Forbes" zunächst in der Region Charkiw und wurde später in den Raum Pokrowsk in der Region Donezk verlegt. Mindestens einer der Matrosen des Bataillons gelte seit dem 23. Juli als vermisst.
Dass die Russen offenbar Personal von der "Admiral Kusnezow" abziehen, sei nicht überraschend, schreibt das Magazin. "Der Kreml ergreift extreme Maßnahmen, um die 30.000 neuen Soldaten zu mobilisieren, die er jeden Monat braucht, um die Verluste auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zu ersetzen." Eine Alternative könnte eine landesweite Mobilmachung sein, die für das Regime des russischen Präsidenten Wladimir Putin aber politisch riskant wäre.
Die "Admiral Kusnezow" lief 1985 vom Stapel und ist der Stolz der russischen Marine. Nach Abschluss einer Mission im Syrien-Krieg 2017 sollte das Flaggschiff der Nordflotte repariert und umfangreich modernisiert werden. Seitdem liegt der Träger im Hafen von Murmansk. 2018 schlug die "Admiral Kusnezow" beim Untergang eines Schwimmdocks leck, in den Folgejahren brachen zwei Brände aus. Eigentlich sollte der Träger im Frühjahr Murmansk verlassen. Einige Beobachter sind jedoch skeptisch, ob das Schiff jemals wieder in See sticht.