Zur Unterstützung gegen Russland hat Deutschland der Ukraine mehrere Patriot-Flugabwehrsysteme überlassen. Nun braucht die Bundesrepublik Nachschub.
Die US-Regierung hat den Verkauf von bis zu 600 Raketen und anderer Ausrüstung für Patriot-Luftabwehrsysteme an Deutschland genehmigt. Die zuständige Behörde für internationale Sicherheitskooperation (DSCA) erklärte am Donnerstag, das Rüstungsgeschäft im Gesamtwert von fünf Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro) stärke die Sicherheit der USA, "indem es die Sicherheit eines Nato-Verbündeten verbessert, der eine wichtige Kraft für die politische und wirtschaftliche Stabilität in Europa ist". Deutschland hat mehrere Patriot-Systeme an die Ukraine abgegeben.
Hauptauftragnehmer für den möglichen Rüstungsdeal, der auch die zugehörige Ausrüstung und technische Unterstützung umfasst, werde der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin sein.
Deutschland kauft Patriot-Systeme nicht nur für sich
Den neuen Nato-Verteidigungsplänen zufolge muss Deutschland seine Luftabwehr vervierfachen, um Infrastruktur und Streitkräfte im Falle ernster Spannungen oder eines Krieges zu schützen, wie vergangenen Monat aus Sicherheitskreisen verlautete.STERN PAID 11_22 Das neue Deutschland Aufrüstung Bundeswehr 12.44
Deutschland hat seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine drei Patriot-Flugabwehrsysteme an Kiew abgegeben und verfügt selbst noch über neun Einheiten. Während des Kalten Krieges, als die Bundesrepublik an der Nato-Außengrenze lag, befanden sich noch 36 solcher Systeme im Bestand der Bundeswehr.
Anfang des Jahres hatten einige Nato-Mitglieder eine Bestellung von bis zu 1000 Patriot-Systemen angekündigt. Darunter waren neben Deutschland auch die Niederlande, Rumänien und Spanien. Es ist davon auszugehen, dass Berlin mit dem Auftrag eigene Bestände aufstocken und weitere Lieferungen an die Ukraine abgeben will.