
CDU und CSU verlieren laut Trendbarometer von RTL und ntv weiter an Rückhalt in der Bevölkerung. Weil zugleich die AfD hinzugewinnt, liegt diese beinahe gleichauf mit den Unionsparteien. Auch die Wirtschaftserwartungen verdüstern sich.
Für CDU und CSU setzt sich der Abwärtstrend seit der Bundestagswahl fort. Im neuen Trendbarometer von RTL und ntv kommen die Schwesterparteien nur noch auf 25 Prozent, ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Seit der Bundestagswahl am 23. Februar verloren sie 3,5 Prozentpunkte. Umgekehrt sieht es bei der AfD aus: Die Partei gewinnt einen Punkt und erreicht nun 24 Prozent. Das sind 3,2 Punkte mehr als im Wahlergebnis - und ein neuer Höchstwert für die AfD. Im Trendbarometer war sie noch nie so stark. Damit trennt Union und AfD nur noch ein Prozentpunkt.
Bei den anderen Parteien gibt es laut der Forsa-Umfrage keine Bewegung. Die SPD stagniert im Vergleich zur Vorwoche bei 15 Prozent, die Grünen bei 12, die Linke bei 10 Prozent. FDP und BSW bleiben jeweils bei 4 Prozent. Der Anteil der Unentschlossenen und Nichtwähler liegt bei 20 Prozent. Der Wert ist etwas höher als bei der Bundestagswahl. Damals waren es 17,9 Prozent.
Auch CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz büßt Vertrauen ein. 28 Prozent halten ihn für vertrauenswürdig, 70 Prozent tun das nicht. Anfang Dezember 2024 sahen die Werte noch günstiger aus. Damals vertrauten Merz noch 36 Prozent, 60 Prozent taten das nicht. Im Westen ist der Rückhalt für Merz noch etwas größer. 30 Prozent finden ihn vertrauenswürdig, im Osten sind es nur 16 Prozent.
Deutlich besser sind die Werte bei Anhängern von CDU und CSU. 69 Prozent halten den Parteichef für glaubwürdig, 30 Prozent nicht. Bei den Anhängern der anderen Parteien sind die Werte deutlich schlechter. Nur 20 Prozent der SPD-Wähler und 11 Prozent der Grünen-Wähler trauen Merz. Anhänger von Linken und AfD lehnen den voraussichtlich künftigen Bundeskanzler nahezu geschlossen ab.
Die wirtschaftlichen Erwartungen der Befragten verdüstern sich weiter. 53 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus, zwei Punkte mehr als in der Vorwoche. In der Woche nach der Wahl glaubten nur 43 Prozent an eine Verschlechterung. Seitdem wuchs das Lager der Pessimisten kontinuierlich an. Nach der Wahl glaubten noch 27 Prozent an eine Verbesserung, aktuell sind es nur noch 25 Prozent. 21 Prozent gehen derzeit von einer gleichbleibenden Lage aus. Das ist der gleiche Wert wie in der Vorwoche.
Die ökonomische Lage ist aus Sicht der Befragten das drängendste Thema der Woche. 49 Prozent nannten es. Es folgen der Krieg gegen die Ukraine (46 Prozent), der Komplex Nato, USA, europäische Verteidigung (40 Prozent), die Regierungsbildung (39 Prozent) und die Zuwanderung (10). Die Ereignisse in der Türkei halten 7 Prozent für besonders wichtig.
Bei der Frage, wer mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird, erreichen CDU und CSU weiterhin die besten Werte. 21 Prozent sind wie in der Vorwoche dieser Ansicht. Auf ähnliche Werte kamen die Unionsparteien meistens in den vergangenen Monaten. In der Woche nach der Wahl hatten ihnen allerdings 27 Prozent die größte Kompetenz zugesprochen. Der AfD trauen dagegen nur 12 Prozent zu, die Probleme Deutschlands zu lösen. Das ist ein Punkt mehr als in der Vorwoche, aber derselbe Wert wie in der Woche nach der Wahl.
Alle anderen Parteien erreichen bei dieser Frage nicht einmal 10 Prozent. 43 Prozent der Befragten trauen keiner Partei zu, die Probleme des Landes zu lösen.
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 25. und 31. März erhoben. Datenbasis: 2508 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Die Datenbasis zur politischen Kompetenz der Parteien liefern Gespräche mit 1009 Befragten. Zur Vertrauenswürdigkeit von Friedrich Merz wurden zwischen dem 28. und 31. März 1002 Personen befragt. Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.