1 month ago

RTL/ntv-Trendbarometer: SPD, Grüne und FDP legen zu - Scholz weiter im Aufwind



Was bahnt sich denn da an? Im neuen RTL/ntv-Trendbarometer können die vormaligen Ampel-Parteien allesamt leicht zulegen. Im Vergleich der Kanzlerkandidaten muss CDU-Chef Merz Federn lassen, während Olaf Scholz und Robert Habeck aufschließen.

Könnte es doch noch einmal knapp werden bei der Bundestagswahl in etwas mehr als zehn Wochen? Im neuen RTL/ntv-Trendbarometer liegt die Union zwar weiterhin deutlich vorne. Doch während CDU und CSU einen Prozentpunkt abgeben, können SPD und Grüne erneut um einen Punkt zulegen. Auch die FDP legt einen Punkt zu, bleibt aber in der Todeszone unterhalb der 5-Prozent-Marke. Die AfD hält ihren hohen Zuspruch, während die Linke leicht hinter FDP und BSW zurückfällt. Dafür, dass das Rennen für SPD und Grüne noch nicht gelaufen ist, sprechen auch die persönlichen Zustimmungswerte ihrer Spitzenkandidaten Olaf Scholz und Robert Habeck. Vor allem Grünen-Politiker Habeck liegt nun gleichauf mit Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz.

Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien dem RTL/ntv-Trendbarometer zufolge mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 31 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,2 Prozent), AfD 18 Prozent (10,4 Prozent), SPD 17 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 13 Prozent (14,8 Prozent), BSW 4 Prozent (-), FDP 4 Prozent (11,4 Prozent), Linke 3 Prozent (4,9 Prozent). Für sonstige Parteien stimmen 10 Prozent der Befragten, ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche.

Im Direktvergleich der drei Kandidaten würden sich derzeit 26 Prozent der Befragten für Merz als nächsten Bundeskanzler entscheiden. Das entspricht zwei Prozentpunkten weniger als in der Vorwoche, während Habeck um einen Punkt zulegt auf nunmehr 25 Prozent der Befragten. Amtsinhaber Scholz holt ebenfalls auf Merz auf: 18 Prozent bedeuten einen Sprung um zwei Punkte. Weitere 31 Prozent lehnen alle drei Männer als Regierungschef ab.

Auffällig: Im Osten kommt Scholz, der immer wieder seine Zurückhaltung bei der militärischen Ausstattung der Ukraine betont, deutlich besser an. Den Bundeskanzler würden unter den Befragten im Osten 27 Prozent gerne weiter im Amt sehen. Merz kommt nur auf 17 Prozent, Habeck auf 15 Prozent. Im Westen ist es andersherum: Je 27 Prozent der Befragten präferieren Merz oder Habeck und nur 16 Prozent den Sozialdemokraten Scholz. Beliebtester Kandidat bei Frauen ist Habeck. 28 Prozent der Wählerinnen hätten ihn gerne als Kanzler. Merz ist mit 31 Prozent Zustimmung Liebling der Männer.

Am Samstag nominierte die AfD Alice Weidel als Kanzlerkandidatin, obwohl sie keine realistischen Aussichten auf das Amt hat, denn keine Partei will mit der rechtsradikalen AfD zusammenarbeiten. Fragt Forsa dennoch alle vier Kanzlerkandidaten ab, ergibt sich folgendes Bild: Merz liegt mit 25 Prozent deutlich vor Habeck, der auf 20 Prozent kommt. An dritter Stelle folgt Scholz mit 17 Prozent und Weidel mit 16 Prozent. Demnach verbleiben 22 Prozent an Befragten, die keinen der vier zum Regierungschef haben möchten.

Der gestiegene Zuspruch für SPD und Grüne spiegelt sich auch in der Frage nach der politischen Kompetenz. 20 Prozent der Befragten meinen, dass CDU/CSU "mit den Problemen in Deutschland am besten fertig" werden - ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Die SPD klettert von 8 auf 9 Prozent, die Grünen von 6 auf 7 Prozent und die AfD von 8 auf 9 Prozent. Die FDP verharrt bei einem Prozent. Sonstige Parteien klettern von 2 auf 4 Prozent. 50 Prozent der Befragten trauten keiner der Parteien zu, die Probleme in Deutschland lösen zu können - vier Punkte weniger als in der Vorwoche.

Wichtigstes Thema derzeit ist aus Sicht der Befragten die Bundestagswahl und die Lage der Bundesregierung. 70 Prozent nannten diesen Komplex, gefolgt vom Krieg in der Ukraine, den 48 Prozent nannten. Die ökonomische Lage beschäftigt 42 Prozent. 18 Prozent finden die US-Präsidentschaftswahlen und ihre Folgen relevant, gefolgt vom Nahost-Konflikt mit 14 Prozent. Der Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad in der Nacht zu Sonntag taucht noch nicht in der zwischen dem 3. und 9. Dezember erhobenen Umfrage auf.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 3. Dezember und 9. Dezember erhoben. Datenbasis: 2501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

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