Die ersten Vorboten kündigen das Ende des Fax-Zeitalters an. Die Zentrale der Deutsche Bundesbank in Frankfurt will auf den Kommunikationsweg verzichten. Und zwar schon ganz bald.
Aufgepasst: Die Deutsche Bundesbank macht Nägel mit Köpfen – und stellt ihre externe Kommunikation neu auf. Auf ihrer Kontaktseite im Internet weist das Institut auf eine kommende Neuerung hin: "Bitte beachten Sie, dass die Deutsche Bundesbank ab 31.01.2025 nicht mehr per Fax erreichbar ist." In nicht einmal zwei Monaten gibt es keinen Anschluss unter der (069) 7090979000 mehr.
Das Faxgerät gehört seit Jahrzehnten zur Standardausstattung von Behörden und Unternehmen in Deutschland – und muss immer wieder als Symbol für verschlafene Digitalisierungsprozesse herhalten, man erinnere sich an die Corona-Pandemie. Tatsächlich war es aber lange Zeit der einzige Weg, rechtswirksam die Schriftform zu wahren, ohne einen Brief zu verschicken.
Telefaxnummern der Bundesbank-Filialen ohne Abschaltdatum
Beispielsweise verfügt die Frankfurter Stadtverwaltung laut ARD noch über rund 700 Fax-Geräte. Eine Studie des Verbandes Bitkom aus dem Jahr 2023 zeigte, dass bundesweit 82 Prozent der Unternehmen in Deutschland noch die Fax-Technik nutzen – teils aus Gewohnheit, teils dienen Faxgeräte aber auch als Rückfallebene, falls andere Technologien ausfallen.
Doch zumindest bei der Bundesbank ist man gewillt, das "Fax-Zeitalter" nun hinter sich zu lassen. Stattdessen werden zahlreiche alternative Wege aufgezeigt, um sich mit der deutschen Zentralbank in Verbindung zu setzen: eine Telefonnummer, eine Postanschrift und sogar ein Kontaktformular. Auch über mehrere Social-Media-Präsenzen verfügt die Bundesbank-Zentrale.
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Privatkunden dürften aber ohnehin eher in Kontakt mit den 30 Filialen der Bundesbank treten. Dort können zum Beispiel D-Mark-Münzen und -Scheine in Euro umgetauscht, beschädigtes Bargeld ersetzt oder Gedenkmünzen gekauft werden. Und an den meisten Standorten scheint das Telefaxgerät auch weiterhin im Einsatz zu bleiben. Zumindest die Zweigstellen in Augsburg, Berlin, Osnabrück, Koblenz, Chemnitz, Köln, Leipzig, Rostock, Dortmund, Erfurt, Ludwigshafen, Saarbrücken, Frankfurt, Magdeburg, Stuttgart, München, Ulm, Göttingen, Neubrandenburg und Hamburg führen auf ihren Kontaktseiten Faxnummern auf – (bisher) ohne Abschaltdatum.
Quellen: Bundesbank-Kontaktseite, Bundesbank-Filialen, Bitkom, ARD