Ein Smart Lock öffnet Ihre Tür, ohne dass Sie einen Schlüssel benötigen. Wie das funktioniert, woran die Schlösser haken und wie der Einbau gelingt, klärt der Ratgeber.
Es gibt kaum eine ärgerlichere und teurere Unachtsamkeit, als sich aus Versehen auszusperren. Smart Locks verhindern das, denn sie öffnen Wohnungs- oder Haustür entweder per Smartphone, Pin oder Fingerabdruck. Aber auch sie haben Schwächen, beispielsweise wenn der Akku leer ist. Denn dann muss – wie beim vergessenen Haustürschlüssel – der Schlüsseldienst kommen und seinen Dienst verrichten.
Freilich bieten nicht alle smarten Türschlösser PIN-Code, Fingerabdrucksensor oder eine einfache Installation. Wir vergleichen deshalb fünf Smart Locks für Sie und schauen uns an, wie sie installiert werden, wie lange ihre Batterien halten und mit welchen Smart-Home-Systemen sie zusammenarbeiten, damit Sie das passende Türschloss für Ihr Zuhause finden.
Smart Lock: Darauf kommt es an
Entscheidend für ein gutes Smart Lock sind verschiedene Kriterien. Erstens, ob es einfach zu installieren ist, oder ob es dafür beispielsweise eines Schlossers oder eines bestimmten Werkzeuges bedarf. Zweitens ist die Batterie- beziehungsweise Akkulaufzeit wichtig.
Denn eines ist klar: Sobald Akku oder Batterien leer sind, schließt das Schloss nicht mehr auf und Sie müssen den Schlüsseldienst rufen, wenn Sie keinen Schlüssel dabeihaben. Deshalb ist auch eine dazugehörige App von Vorteil, die den Ladestand anzeigt und Sie informiert, wann die Batterien gewechselt werden müssen. Das ist bei jedem Smart Lock der Fall.
Drittens bieten einige Smart Locks neben dem Entsperren durch das Smartphone auch die Möglichkeit, die Tür per Fingerabdrucksensor oder PIN-Code zu öffnen. Und viertens müssen Sie beachten, mit welchem Smart-Home-Standard das Schloss zusammenarbeitet.
Im Idealfall ist das Matter, denn mit Matter ist es egal, ob Sie Alexa, Google Assistant oder Apple Homekit nutzen. Matter-zertifizierte Smart-Home-Geräte harmonieren mit allen Standards. 2024 sollten Sie also nur noch auf Matter achten. Genug der grauen Theorie, schauen wir uns die einzelnen Smart-Lock-Modelle genauer an.
Nuki Smart Lock Pro plus Keypad
- Installation: ohne Bohren
- Batterielaufzeit: 6 Monate
- Fingerabdrucksensor: Ja
- Smart-Home-Standard: Matter
Beginnen wir mit dem wohl bekanntesten Smart Lock auf dem Markt und zwar dem Nuki Pro, das inzwischen in vierter Generation erhältlich ist. Zu kaufen gibt es dieses einzeln und im Bundle mit einem Keypad. Das Keypad ist empfehlenswert, wenn Ihre Kinder noch kein Smartphone besitzen, um die Tür zu entriegeln. Schön: Weil es einen Fingerabdrucksensor bietet, ist ein PIN-Code nicht zwingend notwendig. Für die Vergesslichen unter uns ist das ein willkommenes Feature. Die Installation schaffen auch Laien, denn Bohren oder besonderes Werkzeug ist nicht notwendig. Das Smart Lock von Nuki wird einfach an den bestehenden Zylinder montiert.
Wichtig: Es ist empfehlenswert einen Zylinder mit Not- und Gefahrenfunktion zu nutzen, der sich auch entriegeln lässt, wenn ein Schlüssel von innen steckt. So bekommen Sie Ihre Tür mit einem Schlüssel auf, wenn das Smart Lock beispielsweise leer ist, denn einen Schlüssel müssen Sie bei jedem Smart Lock installieren, damit dieses die Tür entriegeln kann. Apropos leer: Die Akkulaufzeit des Nuki Pro beträgt laut Hersteller sechs Monate. Geladen wird es per USB-C-Kabel. Im Lieferumfang ist selbstredend eines enthalten.
Natürlich gibt es auch eine App, mit der Sie das Smart Lock verwalten und die Sie darüber unterrichtet, wenn der Akku zu Neige geht. Was die Smart-Home-Standards anbelangt, kommt das Nuki mit absolut allen zurecht, egal ob Google Assistant, Apple HomeKit oder Amazons Alexa. Und natürlich ist das Smart Lock auch Matter-zertifiziert. Bedeutet schlicht, dass es mit wirklich allen Smart-Home-Standards harmoniert, die Sie bei sich verwenden.
Aqara U200 Smart Lock mit Keypad
- Installation: ohne Bohren
- Batterielaufzeit: 6 Monate
- Fingerabdrucksensor: Ja
- Smart-Home-Standard: Matter
Apple-Nutzer dürfte das Aqara U200 interessieren, denn es ist das erste nachrüstbare Smartlock, das die Apple-Homekey-Funktion bietet. Damit entschlüsseln Sie Ihre Tür ganz bequem mit der Apple-Watch oder Ihrem iPhone. Das schafft das Nuki-Smart-Lock so nicht. Schön: Die Apple-Homekey-Funktion genießen alle Nutzer, die in Ihrer Apple-Familie hinterlegt sind. Wie beim Nuki auch, brauchen Sie natürlich wieder einen Zylinder mit Not- und Gefahrenfunktion, damit Sie die Tür auch noch mit Ihrem normalen Schlüssel öffnen können.
Die Installation des Aqara U200 gelingt dabei so einfach wie beim Nuki. Erst kleben Sie die Halterung auf Ihr Türschloss, dann wird der Schlüssel eingesteckt, das Smart Lock über diesen an der Halterung montiert und mithilfe der dazugehörigen App kalibriert. Die Akkulaufzeit beträgt abermals laut Hersteller sechs Monate und wieder füllt sich der Akku per USB-C-Anschluss. Das mitgelieferte Keypad bietet natürlich die Möglichkeit, den Fingerabdruck einzuscannen und so die Tür zu entriegeln.
Weil auch das Aqara U200 Matter-zertifiziert ist, arbeitet es mit Amazons Alexa, Apples Homekit und Google Assistant zusammen. Und natürlich gibt es über die App eine Vielzahl an kleineren Funktionen, die Sie einstellen können. Beispielsweise, dass das Schloss die Tür automatisch abschließt, wenn sie geschlossen wird oder wie laut beziehungsweise schnell das Schloss seine Arbeit verrichtet.
Yale Linus L2 Smart Lock
- Installation: ohne Bohren
- Batterielaufzeit: 6 Monate
- Fingerabdrucksensor: Nein
- Smart-Home-Standard: Google Assistant, Alexa
Ein weiteres Smart Lock ist das Yale Linus L2. Es offenbart aber gleich mehrere Schwächen im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Smart Locks. Erstens ist es nicht Matter-zertifiziert und so müssen vor allem Apple vor dem Schloss hüten, denn mit dem Homekit arbeitet es nicht zusammen. Laut Hersteller soll es aber ein Update geben, damit das Yale Linus L2 matterfähig wird und sich in Apples Homekit integrieren lässt. Steuern Google Assistant oder Alexa Ihr Smart Home, harmoniert das Yale Linus L2 natürlich mit beiden.
Das dazugehörige Keypad bietet leider keinen Fingerabdrucksensor. Im Vergleich zu Nuki und Aqara ist das ein weiterer Minuspunkt. Immerhin hält der Akku des smarten Schlosses wie bei seinen Konkurrenten laut Hersteller bis zu sechs Monate durch. Und Sie ahnen es bereits, er wird per USB-C-Kabel geladen. Im Vergleich zu den beiden ersten Smart Locks nehmen Sie beim Yale allerdings zu viele Abstriche hin, weshalb es nicht empfehlenswert ist. Es ergibt nur Sinn, wenn Sie bereits andere Yale-Produkte in Ihrem Smarthome integriert haben, die mit dem Smart Lock harmonieren.
Switch Bot Smart Lock
- Installation: ohne Bohren
- Batterielaufzeit: 6 Monate
- Fingerabdrucksensor: Ja
- Smart-Home-Standard: Matter
Eines der einfacheren und günstigeren Smart Locks auf dem Markt ist das Modell der Marke Switch Bot. Seine Installation erfolgt wie bei bisher allen Smart Locks im Vergleich ohne Spezialwerkzeug. Wieder kleben Sie eine Haltevorrichtung über Ihr Schloss und wieder ist es ratsam, dass es sich hierbei um einen Zylinder mit Not- und Gefahrenfunktion handelt. Ansonsten bietet das Smart Lock alles, was wir bereits vom Nuki und Aqara kennen.
Weil es Matter-zertifiziert ist, brauchen Sie sich keine Gedanken machen, ob Sie den Google Assistant, Alexa oder Apples Homekit nutzen – es harmoniert mit allen. Im Lieferumfang ist auch ein Keypad mit Fingerabdrucksensor enthalten. Ob Sie das Smart Lock nun per Pin. Fingerabdruck oder mit dem Smartphone öffnen, bleibt Ihnen überlassen. Selbst mit Ihrer Apple Watch öffnen Sie per NFC-Chip die Tür. Ein Manko gibt es aber: Das Smart Lock wird mit Batterien betrieben. Akkus sind separat erhältlich. Laut Hersteller halten die Batterien zwischen sechs und neun Monaten durch.
tedee Smart Lock
- Installation: ohne Bohren
- Batterielaufzeit: 6 Monate
- Fingerabdrucksensor: Nein
- Smart-Home-Standard: Alexa, Google Assistant
Wenn Ihnen die bisherigen Smart Locks alle zu wuchtig waren, dann finden Sie im Go von tedee ein kleineres Smart Lock. Es wird wie die anderen Smart Locks montiert: Erst kleben Sie eine Haltevorrichtung an das Schloss, danach montieren Sie das Smart Lock an dieser, während der Schlüssel im Schloss steckt. Ein Keypad mit Fingerabdrucksensor ist im Lieferumfang nicht enthalten, kann aber nachgekauft werden, wenngleich dieses keinen Fingerabdrucksensor bietet.
Wichtig: Schließen Sie auf jeden Fall die dazugehörige Bridge an, denn nur so lässt sich das Schloss per Smartphone auch aus der Ferne bedienen. Noch ist das tedee Go nicht mit Apples Homekit kompatibel. Eigentlich wollte der Hersteller ein Matter-Update für das Smart Lock bringen. Bisher geschehen ist das aber nicht. Deshalb ist das tedee Go auch nur für Alexa- und Google-Assistent-Nutzer interessant. Immerhin halten die Batterien bis zu sechs Monate durch, bevor sie gewechselt werden müssen.
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