Tausende versammeln sich in Rom, um für die palästinensische Bevölkerung zu demonstrieren. Bei dem nicht genehmigten Protest spielen sich chaotische Szenen ab: Straßenschilder, Flaschen und Böller fliegen. Die Polizei reagiert mit Tränengas. Andernorts läuft es friedlicher ab.
Bei einer nicht genehmigten Propalästina-Demonstration in Rom ist es zu teils heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen. Mehrere Tausend Menschen versammelten sich zwei Tage vor dem Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 im Zentrum der italienischen Hauptstadt. Vermummte und schwarz gekleidete Demonstranten warfen Flaschen, Böller sowie Verkehrsschilder auf die Sicherheitskräfte. Diese reagierten mit dem Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern.
Die Demonstration war von den italienischen Behörden nach deren Angaben wegen Sicherheitsbedenken nicht genehmigt worden. Sie befürchteten zudem, dass der Zeitpunkt des Protests den Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober "verherrlichen" würde. Innenminister Matteo Piantedosi betonte im Vorfeld der Demonstration, dass die Sicherheitsbehörden in Italien vor dem Jahrestag in höchster Alarmbereitschaft wegen möglicher Terroranschläge seien.
Proteste auch in London
Die Demonstranten hielten während eines Marsches unweit des Kolosseums Transparente in die Höhe, schwenkten palästinensische Fahnen und skandierten unter anderem "Free Palestine" und "Free Lebanon" ("Freies Palästina" und "Freier Libanon"). Am Rande der Demo rief auch ein Teilnehmer in ein Megafon: "Am 7. Oktober begann die Revolution." Das Gebiet wurde schwer bewacht, ein Hubschrauber überflog die Zone.
Unterdessen sind auch in London Zehntausende Menschen bei einer propalästinensischen Demonstration auf die Straße gegangen. Sie zogen durch die Innenstadt, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Fotos zeigten Menschen mit palästinensischen und auch libanesischen Fahnen. Zudem gab es eine kleinere, proisraelische Gegendemonstration. Bis zum Nachmittag wurden 15 Menschen festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Auch im schottischen Edinburgh gingen Tausende propalästinensische Demonstranten auf die Straße. Die Veranstalter hätten einen sofortigen Waffenstillstand und Sanktionen gegen Israel gefordert, meldete die PA.
Vor einem Jahr - am 7. Oktober 2023 - hatten Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen von Gaza aus Israel überfallen. Bei den Angriffen über Land, See und Luft töteten sie etwa 1200 Menschen und verschleppten etwa 240 in den Gazastreifen.