Der Chef der bekannten irischen Modekette Primark ist zurückgetreten. Eine Frau hatte Marchant Fehlverhalten vorgeworfen, der Konzern hatte eine Untersuchung angestoßen. Marchant leitete Primark seit 2009.
Der Chef der Bekleidungskette Primark, Paul Marchant, ist wegen "Fehlverhaltens" mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurückgetreten. Vorangegangen war die Anschuldigung einer Frau, dass sich Marchant ihr gegenüber nicht angemessen verhalten habe. Das teilte die Primark-Muttergesellschaft Associated British Foods (ABF) mit.
Der Konzern hatte externe Anwälte mit einer Untersuchung beauftragt. Marchant habe bei der Untersuchung kooperiert und seine "Fehleinschätzung" eingeräumt, hieß es weiter. Er akzeptiere, dass sein Handeln nicht den Standards entsprochen habe, die der Konzern erwarte. Zudem habe er sich bei der betroffenen Person, beim Aufsichtsrat und seinen Kollegen bei Primark entschuldigt.
Von Marchant selbst lag zunächst keine Stellungnahme vor. Details zum Vorfall nannte das Unternehmen nicht. "Ich bin zutiefst enttäuscht", teilte George Weston, Chief Executive von ABF mit. "Bei ABF sind wir der Meinung, dass ein hohes Maß an Integrität unerlässlich ist."
Börse reagiert enttäuscht
An den Finanzmärkten reagierte man verschreckt auf die Nachricht. ABF-Aktien verloren am Vormittag um bis zu vier Prozent. Der Chefposten bei Primark gilt als einer der wichtigsten Jobs im britischen Einzelhandel.
Die Modehandelskette Primark mit Sitz im irischen Dublin betreibt international mehr als 450 Filialen, darunter auch mehrere Geschäfte in Deutschland. Marchant führte das Unternehmen seit 2009. ABF-Finanzvorstand Eoin Tong soll nun vorübergehend als Interimschef Primark leiten. Joana Edwards, Finanzcontrollerin von ABF, werde kommissarisch die Funktion der Finanzdirektorin übernehmen.
