Die Teuerungsrate in den USA hat auch Auswirkungen auf die Zinsentscheidungen der Notenbank und auf die Aktienmärkte. Deshalb schauen viele gespannt auf die jüngsten Monatsdaten.
In den USA hat sich der Preisauftrieb im Juli unerwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Die Inflationsrate ist die niedrigste seit März 2021. Im Vormonat hatte die Rate 3,0 Prozent betragen. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer unveränderten Rate gerechnet.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise um 0,2 Prozent. Dies war von Volkswirten prognostiziert worden.
Die Kerninflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel fiel im Juli von 3,3 Prozent im Vormonat auf 3,2 Prozent. Dies war von Volkswirten ebenfalls so erwartet worden. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Kernverbraucherpreise wie erwartet um 0,2 Prozent. Die Kernrate wird von der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) besonders beachtet. Sie gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser wieder als die Gesamtrate.
Die Fed steuert auf eine Lockerung ihrer Geldpolitik zu. An den Finanzmärkten gilt eine Zinssenkung im September als ausgemacht. Auch ein größerer Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte wird nicht mehr ausgeschlossen.
Die Fed strebt eine Inflation von zwei Prozent an. Neben der rückläufigen Inflation sprechen auch schwächere Arbeitsmarkt- und Konjunkturdaten für eine Senkung. Die US-Notenbank hat zwar eine Zinssenkung signalisiert, aber diese von der Datenentwicklung abhängig gemacht. Die Sorgen um die US-Wirtschaft hatte zeitweise zu Finanzmarktturbulenzen geführt.