Pete Hegseth soll bald das US-Verteidigungsministerium leiten. Doch der Wunschkandidat von Donald Trump ist mit neuen Vorwürfen konfrontiert – nun durch seine Ex-Schwägerin.
Fox-News-Moderator Pete Hegseth hat bis auf eine erfolglose Bewerbung für einen Sitz im US-Senat keine politische Erfahrung, dürfte aber mit dem Pentagon eines der wichtigsten Ministerien leiten. Doch noch ist das nicht in trockenen Tüchern. Für Irritationen hatten Hegseths Äußerungen gesorgt, dass Frauen nicht in Kampfeinsätzen zu gebrauchen seien. Berichte unter anderem über Alkoholmissbrauch und mutmaßliche sexuelle Übergriffe hatten den Ex-Soldaten in Bedrängnis gebracht.
PAID Trumps Verteidigungsminister 10.22Nun erhebt Hegseths ehemalige Schwägerin laut "New York Times" neue Vorwürfe. Demnach hat Danielle Diettrich Hegseth, die Ex-Frau des Bruders von Pete Hegseth, eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, die auch der Zeitung vorliegen soll. In dem Dokument schildert sie demnach: Hegseth sei seiner zweiten Frau gegenüber so "missbräuchlich" gewesen, dass sie sich einmal in einem Schrank vor ihm versteckte und ein Safe Word hatte, um Hilfe zu rufen, wenn sie von ihm weg musste. Auch beschreibt die Schwägerin laut der Zeitung "unberechenbares und aggressives“ Verhalten. Zudem soll Hegseth sowohl in der Öffentlichkeit als auch privat häufig bis zum Exzess getrunken haben – einmal auch, als er seine Militäruniform trug. In einem Büro auf dem Capitol Hill prüften laut der Zeitung Senatoren am Dienstagnachmittag die eidesstattliche Erklärung der Frau.
Nur wenige Republikaner zweifeln an Pete Hegseth
Während der Anwalt der Verteidigungsminister-Kandidaten die Vorwürfe bestritt, versuchen die Republikaner laut der "New York Times" Hegseths Bestätigung voranzutreiben. Privat sollen zwar sechs Republikaner Zweifel an der Eignung von Hegseth geäußert haben, andere hingegen tun die Vorwürfe wohl als versuchten Rufmord ab, der scheitern werde.FS Trumps Kabinett 12.09
Wie viel Widerstand gegen Hegseth die Republikaner aufbringen werden und ob Trump seinen Wunschkandidaten trotz allem durchsetzt, werden die nächsten Tage zeigen. Bei seiner Anhörung im Senat, bei dem ihm die Demokraten die Eignung für das Amt absprachen, sagte er, er wolle eine "Kriegerkultur" ins Pentagon zurückbringen. Damit Hegseth nicht als Verteidigungsminister vereidigt wird, müssten jedoch mindestens drei republikanische Abgeordnete gegen den Moderator stimmen.
Quellen:"New York Times", DPA.