4 hours ago

Nur noch für Ukraine zuständig: Trump sägt Kellogg als Russland-Sondergesandten ab



In einer Personalentscheidung, die wie die Erfüllung Moskauer Anliegen anmutet, beschneidet US-Präsident Donald Trump die Rolle seines bisherigen Sondergesandten für Russland und die Ukraine. Keith Kellogg ist nun nur noch für letzteres Land zuständig.

Der von US-Präsident Donald Trump eingesetzte Sondergesandte Keith Kellogg verliert seine Zuständigkeit für Russland und ist nur noch für die Ukraine zuständig. "Ich bin erfreut, Ihnen mitteilen zu können, dass General Keith Kellogg zum Sondergesandten für die Ukraine ernannt worden ist", schrieb Trump in seinem Netzwerk Truth Social. Er ging mit keinem Wort darauf ein, dass er selbst dem Ex-Militär im November die Verhandlungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs und für beide Seiten übertragen hatte.

Vertreter Russlands hatten Insidern zufolge der US-Seite mitgeteilt, dass sie Kellogg nicht an hochrangigen Gesprächen zur Beendigung des Ukraine-Krieges beteiligen wollten. Einige hochrangige ehemalige russische Vertreter hatten erklärt, Kellogg sympathisiere aus ihrer Sicht zu sehr mit der Ukraine.

Kellogg war zuletzt bei einigen Gesprächen nicht persönlich anwesend gewesen, so auch bei einem Treffen zwischen dem nationalen Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, und Außenminister Marco Rubio mit einer ukrainischen Delegation am Dienstag in Saudi-Arabien. Auch an einem hochrangigen Treffen mit Russen in Saudi-Arabien im Februar nahm er nicht teil.

Trump: Kellogg hat gute Arbeitsbeziehung mit Kiew

Kellogg werde direkt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und der ukrainischen Führung verhandeln, teilte Trump nun mit. Kellogg habe eine gute Arbeitsbeziehung zur Kiewer Führung.

Der Ex-General hat die Ukrainer in der Regel bisher freundlicher behandelt als Trump oder Vizepräsident J.D. Vance. Im zwischenzeitlichen Stopp von US-Militärhilfen verglich er sie aber mit einem Maultier, dem man ein Kantholz auf die Nase schlage. "So bekommt man ihre Aufmerksamkeit."

Im November hatte Trump den pensionierten General als Sondergesandten für die Ukraine und Russland nominiert. "Er war von Anfang an auf meiner Seite", schrieb Trump über Kellogg, der ihm lange Zeit als Berater in Verteidigungsfragen diente. Kellogg war auch nationaler Sicherheitsberater von Trumps ehemaligem Vizepräsidenten Mike Pence.

Trump kommt bei seinem Vorhaben, den Ukraine-Krieg sehr schnell zu beenden, nicht wie angekündigt voran. Jüngst gestand er gar ein, mit seinem Versprechen eines raschen Kriegsendes in der Ukraine übertrieben zu haben. Er sei ein wenig sarkastisch gewesen, als er behauptet habe, er werde nach seiner Wahl zum Präsidenten den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden - sogar noch vor seinem Amtsantritt, sagte er in einem Interview. Es war ein seltenes Eingeständnis von Trump, der seit langem für seine übertriebenen Behauptungen bekannt ist.

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