Seit dem Ende der Förderung für Elektroautos werden reine Batteriefahrzeuge zum Ladenhüter. Vergleichsweise gut verkaufen sich Autos mit einer anderen Technologie – bei der deutsche Hersteller aber keine Rolle spielen.
Reine Elektroautos werden auf dem deutschen Markt immer unbeliebter. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt(KBA) Mitte September mitteilte, lag die Zahl der Neuzulassungen für Fahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb in den ersten acht Monaten des Jahres 2024 um 32 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Damit gingen die Verkäufe noch deutlich stärker zurück als die Absätze im insgesamt rückläufigen Automarkt.
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Besonders dramatisch war der Einbruch im August, in dem fast 69 Prozent weniger Batteriefahrzeuge zugelassen wurden als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Reine Elektroautos hatten in den ersten acht Monaten damit nur einen Marktanteil von 12,7 Prozent.
Der Industrie drohen Strafen
Die Pläne der Bundesregierung und der Autohersteller, den Anteil an Elektrofahrzeugen in ihren Flotten deutlich zu erhöhen, rückt angesichts dieser Zahlen in immer weitere Ferne. Das abrupte Ende der Förderung für Batteriefahrzeuge zum Jahresbeginn hatte zwar noch einmal zu einem kurzfristigen Nachfrageschub in den letzten Monaten des vorigen Jahres geführt. Insgesamt allerdings sind die Neuzulassungszahlen deutlich zurückgegangen.
Für die ohnehin gebeutelte Industrie ist das aus mehreren Gründen problematisch. Zum einen drohen den Herstellern Strafen, wenn ihre Fahrzeugflotten die stetig sinkenden Grenzwerte für den Ausstoß von Kohlendioxid überschreiten. Zum anderen sollen ab dem Jahr 2035 in der Europäischen Union de facto keine Autos mit Verbrennermotor mehr zugelassen werden. Dafür allerdings müssten sich die Kunden an den Batterieantrieb gewöhnen – was derzeit eher nicht geschieht.
Statt Elektroauto: Verkaufsschlager Hybride
Weitgehend stabil halten sich im Gegensatz zu den Batterieautos Hybridfahrzeuge ohne Kabel, also Autos, die sowohl über einen Elektroantrieb als auch einen Verbrenner verfügen und bei denen die Batterie während der Fahrt geladen wird. Ihre vergleichsweise hohen Verkaufszahlen sorgen dafür, dass die sogenannten alternativen Antriebe insgesamt bei einem Anteil von fast 45 Prozent landeten.
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Allerdings dürften es auch die Hybride kaum schaffen, die schärferen Grenzwerte für die Flottenemissionen einzuhalten. Darüber hinaus sind die Autos mit den zwei Antrieben eine Spezialität asiatischer Hersteller wie Toyota, Honda oder Hyundai, bei deutschen Anbietern spielen sie keine Rolle.
Rückkehr zur Förderung?
Angesichts der Schwäche bei den reinen Batterieautos werden in der Bundesregierung neue Förderszenarien diskutiert. So sollen elektrisch angetriebene Dienstwagen ein Steuerprivileg genießen, das sogar noch auf teurere Modelle ausgeweitet wird. In der Kanzlerpartei SPD kommen aber auch Forderungen auf, die abgeschafften Kaufprämien in einem neuen Format wieder aufleben zu lassen.
Vor allem der Volkswagen-Konzern und damit der größte Autohersteller Europas hatte zuletzt erhebliche Absatzprobleme und schließt daher nicht mehr aus, Werke in Deutschland stillzulegen. In der Politik mehren sich daher die Rufe danach, der Industrie unter die Arme zu greifen.