
Die gescheiterte Kanzlerwahl im Bundestag würfelt den Zeitplan durcheinander: Die künftige Bundesregierung muss auf den Start der Amtsgeschäfte warten. Wer soll im kommenden Bundeskabinett welchen Posten übernehmen? Die 16 Frauen und Männer neben Merz im Überblick.
Der schwarz-rote Koalitionsvertrag steht, die Posten im Bundeskabinett sind besetzt: Rund zehn Wochen nach der Bundestagswahl soll Deutschland eine neue Bundesregierung bekommen. Wer übernimmt welches Ministerium? CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz geht noch heute in den zweiten Wahlgang.
Wenn Merz im Bundestag die erforderliche Kanzlermehrheit erreicht, kann die Regierungsbildung nach Plan voranschreiten. Bei den Kabinettssitzungen im Kanzleramt sollen künftig 16 Ressortchefinnen und Chefs neben dem künftigen Bundeskanzler Platz nehmen. Wer bekommt welchen Posten?
Nach der vorgezogenen Bundestagswahl vom 23. Februar 2025 und den nachfolgenden Koalitionsverhandlungen von Union und Sozialdemokraten gehen sieben Ministerien an den Juniorpartner SPD. Mit Lars Klingbeil als künftigem Finanzminister, Boris Pistorius im Verteidigungsministerium und Bärbel Bas als Nachfolgerin von Hubertus Heil im Arbeitsministerium gehen drei besonders gewichtige Einzeletats an die SPD.
Nach dem neuen Zuschnitt waren insgesamt 16 Ressorts neu zu vergeben - ein Ministerium mehr als bisher. Drei der teils neu eingeteilten Verantwortungsbereiche konnte die kleinere Unionsschwester CSU für sich beanspruchen. Viel Einfluss etwa dürfte künftig Alexander Dobrindt im Innenministerium ausüben. Zusätzlich wird neben dem Landwirtschaftsministerium unter Alois Rainer auch das neu geschaffene Aufgabenfeld Forschung und Raumfahrt mit Dorothee Bär von der CSU geführt.
Das komplett neu geschaffene Ministerium für "Digitalisierung und Staatsmodernisierung" wird den bisher vorliegenden Vereinbarungen zufolge mit Karsten Wildberger, einem parteilosen Kandidaten, besetzt. Die übrigen fünf Ministerien sollen unter der CDU-Leitung stehen: Johannes Wadephul als Vizekanzler im Auswärtigen Amt, Katherina Reiche im Ministerium für Wirtschaft und Energie, Nina Warken als neue Bundesgesundheitsministerin, Patrick Schnieder im Verkehrsministerium und Karin Prien im Bildungs- und Familienministerium.
Ergänzt wird die Kabinettsrunde vom designierten Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU), der unter dem für die Chefrolle als Kanzler vorgesehenen CDU-Chef Friedrich Merz die Regierungsgeschäfte im Bundeskanzleramt koordinieren soll. Dazu kommen noch eine Reihe von Posten in der zweiten Reihe wie etwa der künftige Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos), der künftige Bund-Länder-Beauftragte Michael Meister oder die künftige Sportbeauftragte der Bundesregierung, Christiane Schenderlein.
Die Personalien sind festgezurrt. Gut zehn Wochen nach der Bundestagswahl könnte die neue Bundesregierung somit ihr Amt antreten. Was fehlt, ist jetzt nur noch ein Kanzlerkandidat, der im Bundestag die erforderliche Mehrheit der Stimmen erhält. Bisher gehen alle Planungen davon aus, dass Merz das im zweiten Durchgang zur Kanzlerwahl gelingt.