2 months ago

Nahost: Katar zieht sich als Vermittler im Gaza-Konflikt zurück



Katar setzt seine Bemühungen um Vermittlung einer Feuerpause im Gazastreifen aus, bis die Hamas und Israel ernsthafte Bereitschaft zeigen würden, verhandeln zu wollen.

Katar zieht sich als Vermittler aus den Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas über eine Waffenruhe und die Geiselfreilassung zurück. Die Katarer hätten "sowohl die Israelis als auch die Hamas informiert, dass sie nicht weiter vermitteln können, solange es eine Weigerung gibt, in gutem Glauben über eine Vereinbarung zu verhandeln", hieß es in Diplomatenkreisen. Es handelt sich um den schwersten Rückschlag für diese Bemühungen seit Beginn des Kriegs.

"In der Folge hat das Hamas-Büro keine Daseinsberechtigung mehr", hieß es weiter ohne nähere Angaben dazu, ob das Büro in Doha geschlossen wird. Ein Vertreter der Hamas sagte der Nachrichtenagentur AFP am Samstag, dass die Palästinenserorganisation nicht zum Verlassen des Golfemirats aufgefordert worden sei. "Wir haben nichts, um zu bestätigen oder zu entkräften, was von einer unbekannten diplomatischen Quelle veröffentlicht wurde, und wir haben keine Aufforderung erhalten, Katar zu verlassen", sagte der Hamas-Vertreter.PAID Hamas-Strategie 5:53

Nach Angaben aus Washington vom Freitag haben die USA ihrerseits Katar mitgeteilt, dass die Anwesenheit der Hamas in Doha nicht mehr akzeptabel sei, nachdem die militante Palästinensergruppe den jüngsten Vorschlag für eine Feuerpause und ein Geiselabkommen abgelehnt habe.

Katar vermittelte seit einziger Waffenruhe

Weiter hieß es, die Katarer hätten der US-Regierung ihre Bereitschaft mitgeteilt, wieder zu vermitteln, wenn beide Seiten "die aufrichtige Bereitschaft zeigen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren".

Zusammen mit den USA und Ägypten hatte Katar seit einer einzigen Waffenruhe im November vergangenen Jahres zwischen Israel und der Hamas vermittelt. Diese hatte eine Woche gedauert und die Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene in israelischer Haft ermöglicht.Warnung vor Hungersnot WHO fordert sofortige Hilfe für Gaza - 04.54

Seitdem gab es zahlreiche Verhandlungsrunden, bei denen jedoch kein Ergebnis erzielt wurde. Die Hamas und Israel beschuldigen sich gegenseitig, eine Einigung zu blockieren.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Daraufhin startete Israel einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen.

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