3 months ago

Nach massivem Luftangriff: Hisbollah beschießt Norden Israels



Rund 400 Stellungen der Hisbollah greift Israels Armee im Laufe des Samstags an. Die Antwort der Miliz kommt noch in der Nacht. Erneut fliegen Geschosse in Richtung Israel. Die USA rufen ihre Bürger dazu auf, den Libanon zu verlassen.

Aus dem Libanon sind nach israelischen Militärangaben erneut Raketen Richtung Nordisrael abgefeuert worden. Es seien etwa zehn Geschosse identifiziert, die aus dem Libanon auf israelisches Gebiet geschossen worden seien, teilte die israelische Armee mit. Die meisten seien abgefangen worden. Ziel sei der Luftwaffenstützpunkt Ramat David gewesen, erklärte die Hisbollah bei Telegram.

Die Streitkräfte verstärkten die Einschränkungen für die Menschen im Norden des Landes. In der Nacht heulten im Norden Israels nach Militärangaben erneut die Warnsirenen.

Zuvor hatte Israels Luftwaffe nach eigenen Angaben in einer Serie von Angriffen etwa 110 Stellungen der Hisbollah-Miliz im Südlibanon attackiert, darunter einsatzbereite Raketenabschussrampen und "terroristische Infrastruktur". Seit dem Nachmittag seien rund 400 Ziele attackiert worden.

Man habe im Südlibanon "umfangreiche Angriffe durchgeführt", nachdem Vorbereitungen der Hisbollah für einen Beschuss israelischen Gebiets festgestellt worden seien, so der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Die Hisbollah hatte laut Armeeangaben bis zum späten Nachmittag bereits etwa 90 Raketen auf Israel abgefeuert. Die Miliz hatte dazu mitgeteilt, sie habe sieben Militärstellungen im Norden Israels sowie die von Israel annektierten Golanhöhen mit Raketen beschossen.

Bundesregierung dringt auf diplomatische Lösung

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Die USA riefen ihre Staatsbürger inzwischen zur Ausreise aus dem Libanon aus. "Angesichts der Unvorhersehbarkeit des anhaltenden Konflikts zwischen der Hisbollah und Israel und der kürzlichen Explosionen im gesamten Libanon, auch in Beirut, rät die US-Botschaft US-Bürgern dringend, den Libanon zu verlassen, solange es noch kommerzielle Optionen gibt", teilte das US-Außenministerium mit. Noch gebe es Flüge, aber mit reduzierter Kapazität. "Sollte sich die Sicherheitslage verschlechtern, könnten kommerzielle Flugverbindungen nicht mehr zur Verfügung stehen", warnte das Außenministerium weiter.

Die Bundesregierung bekundete "große Sorge" angesichts der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah. "Die Menschen im Libanon leben in Angst und Schrecken wegen einer Auseinandersetzung, mit der weite Teile der Bevölkerung nichts zu tun haben", erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Zugleich betonte er, aus Sicht der Bundesregierung sei eine weitere Eskalation nicht unausweichlich. Alle Beteiligten trügen Verantwortung, eine diplomatische Lösung zu finden. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock von den Grünen tauschte sich nach Angaben ihres Ministeriums angesichts der jüngsten Eskalation mit den Regierungen von Israel und des Libanon aus und drang auf Deeskalation.

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