Nach den massiven russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine ist eine landesweite Einschränkung der Stromversorgung unausweichlich. Der staatliche Betreiber teilt mit, dass ab Montag Maßnahmen zur Verbrauchsbeschränkung ergriffen werden müssen.
Die Ukraine schränkt nach den russischen Angriffen landesweit die Stromversorgung ein. "Morgen, am 18. November, werden alle Regionen gezwungen sein, Maßnahmen zur Verbrauchsbeschränkung anzuwenden", teilte der staatliche Betreiber des Stromnetzes, Ukrenergo, am Abend in Onlinediensten mit. Grund für die "vorübergehende Rückkehr der Beschränkungen" seien die Schäden an der Energie-Infrastruktur, die "während des heutigen massiven Raketen- und Drohnenangriffs" entstanden seien.
Die Ukraine war am Sonntag nach eigenen Angaben Ziel "eines der heftigsten Luftangriffe" Russlands seit Beginn des Krieges Ende Februar 2022 geworden. Energieminister Herman Haluschtschenko zufolge war wichtige Infrastruktur zur Energieerzeugung und -versorgung in der gesamten Ukraine Ziel der russischen Attacken.
Nach Angaben des Energieversorgers DTEK musste in Kiew wegen der Angriffe der Strom abgeschaltet werden. Auch in den Regionen Donezk und Dnipropetrowsk im Osten, wo die russische Armee zuletzt stetige Geländegewinne gemeldet hatte, fiel der Strom aus. Ohne Energie war zudem die Schwarzmeer-Stadt Odessa.
Die ukrainischen Streitkräfte stehen in den kommenden Tagen und Wochen vor einer gewaltigen Aufgabe. Während sich in der von Ukrainern besetzten westrussischen Region Kursk eine Gegenoffensive Moskaus abzeichnet, müssen die ukrainischen Soldaten im Osten ihres Landes am Rande des Donbass weitere Rückschläge in Form von Gebietsverlusten hinnehmen.
Das Nachbarland Polen versetzte angesichts der russischen Angriffe in der Westukraine seine eigenen Luftstreitkräfte in Alarmbereitschaft. Polen habe "alle verfügbaren Kräfte und Ressourcen aktiviert und die einsatzbereiten Jagdfliegerpaare alarmiert, und die bodengestützten Luftabwehr- und Radaraufklärungssysteme haben die höchste Bereitschaft erreicht", erklärte die polnische Armee auf X.