Nach Feuerpause: Russland attackiert Ukraine wieder – doch Trump kündigt "große Woche" an

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Drei Tage hat die Feuerpause zwischen Russland und der Ukraine großteils gehalten. Nun gehen die Kämpfe weiter. Doch Donald Trump hegt die Hoffnung auf ein Ende des Kriegs.

Russland hat nach Ende seiner dreitägigen Waffenruhe Angaben aus Kiew zufolge seine Drohnenangriffe gegen die Ukraine wieder aufgenommen. In der Nacht und am Morgen meldeten die Hauptstadt Kiew sowie mehrere Gebiete, darunter Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk, erstmals wieder vermehrt Luftalarm und verstärkte Drohnenangriffe. Über Schäden war zunächst nichts bekannt. In Kiew forderte Bürgermeister Vitali Klitschko die Menschen auf, Schutz in Bunkern zu suchen.

Die von Kremlchef Wladimir Putin für die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs angeordnete Waffenruhe war um Mitternacht (23.00 Uhr MESZ) ausgelaufen. Eine am Samstag vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und wichtigen europäischen Verbündeten geforderte 30-tägige Waffenruhe mit Start an diesem Montag will Moskau zunächst nicht umsetzen.

Putin schlägt Friedensverhandlungen am 15. Mai in Istanbul vor

Westliche Unterstützer der Ukraine hatten für den Fall einer Ablehnung der Waffenruhe durch Moskau neue Sanktionen gegen Russland angekündigt. Der Kreml reagierte darauf gelassen und betonte, dass Russland sich nicht unter Druck setzen lasse.

Putin schlug im Gegenzug in der Nacht für einen solchen möglichen Schritt einer Waffenruhe direkte Verhandlungen mit der Ukraine über eine Beendigung des Konflikts vor. Als Termin nannte er den kommenden Donnerstag in Istanbul. Die Gespräche sollten an dem Punkt fortgesetzt werden, an dem sie 2022 nach Kriegsbeginn abgebrochen wurden. Eine Reaktion aus Kiew lag zunächst nicht vor.

Putin betonte, dass Russland zu einer Lösung des Konflikts bei Gesprächen ohne Vorbedingungen bereit sei. "Die Entscheidung liegt nun bei den Ukrainern und ihren Kuratoren", sagte er. Mit Kuratoren meint er die EU und die USA. "Diejenigen, die wirklich Frieden wollen, können nicht umhin, dies zu unterstützen", sagte er.

Während die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten eine Waffenruhe verlangen, um dann in einem nächsten Schritt in Ruhe über eine friedliche Lösung des Konflikts zu verhandeln, will Russland die Kämpfe erst beenden, wenn der Konflikt zuvor bei Verhandlungen gelöst wird.

Donald Trump kündigt "große Woche" für die Ukraine an

In dieser komplizierten Lage hat sich US-Präsident Donald Trump überraschend zuversichtlich geäußert, dass ein Ende der Kämpfe im Ukraine-Krieg näherrücken könnte. "Ein möglicherweise großer Tag für Russland und die Ukraine", schrieb er vor dem Hintergrund jüngster diplomatischer Vorstöße auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. "Denkt an die Hunderttausenden Leben, die gerettet werden können, wenn dieses endlose 'Blutbad' hoffentlich zu einem Ende kommt." Er werde weiter mit beiden Seiten arbeiten, um sicherzustellen, dass dies geschieht. "Eine große Woche steht bevor!"

Die Ukraine und wichtige europäische Verbündete hatten Moskau am Samstag ultimativ zu einem bedingungslosen längeren Waffenstillstand ab Montag aufgefordert. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer und der polnische Regierungschef Donald Tusk waren dazu nach Kiew gereist und drohten Moskau mit neuen Sanktionen, falls es der Feuerpause nicht zustimmt. Die Staats- und Regierungschefs stimmten sich nach eigenen Angaben in einem Telefonat mit Trump ab, der schon seit längerem eine Waffenruhe fordert.