Die Vorwürfe wiegen schwer

Prinz Haakon, Marius Borg Høiby und Prinzessin Mette-Marit
Imago SP

Körperverletzung, Sachbeschädigung, Drogenrausch!

Marius Borg Høiby hat zugegeben, seiner Freundin gegenüber gewalttätig gewesen zu sein und Gegenstände in ihrer Wohnung zerstört zu haben. Er habe während der Tat unter Alkohol- und Kokaineinfluss gestanden, so der 27-Jährige. Kommt dem Sohn von Prinzessin Mette-Marit (50) dieses Schuldeingeständnis jetzt zugute? Nun erklären norwegische Anwälte, welche rechtlichen Konsequenzen Marius drohen könnten.

„Ich habe in einer Wohnung Körperverletzungen begangen und Gegenstände zerstört, während ich nach einem Streit mit Alkohol und Kokain berauscht war. Ich habe mehrere psychische Erkrankungen, die dazu führen, dass ich während meiner gesamten Kindheit und im Erwachsenenalter Probleme hatte und immer noch habe. Ich habe lange Zeit mit Drogenmissbrauch zu kämpfen gehabt und war deswegen bereits in Behandlung. Ich werde diese Behandlung nun wieder aufnehmen und sie sehr ernst nehmen“, erklärte Marius Borg Høiby in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zu dem Vorfall, der sich in der Nacht vom 3. auf den 4. August ereignete.

Lese-Tipp: Psychische Erkrankungen, Drogenkonsum, Gewalt –jetzt spricht Marius Borg Høiby!

Dass Marius so offen und ehrlich mit der Tat umgehe und Reue zeige, sei durchaus hilfreich. Auch dass er sich einer Drogentherapie unterziehen wolle, könne sich nach Ansicht von norwegischen Anwälten, mit denen der Fernsehsender TV 2 gesprochen hat, positiv auf die Strafe auswirken. Wie genau die Anklage lauten werde, hänge davon ab, welche Informationen die Polizei bei der Befragung von Marius, dem Opfer, anderen Zeugen und objektiven Beweisen im Fall erhalte.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Die Strafen für Körperverletzung könnten von einer Geldstrafe bis zu einigen Monaten Haft reichen. „In der Praxis braucht es nicht viel, um eine kurze Haftstrafe für die Anwendung von Gewalt zu bekommen“, sagt Heidi Reisvang, Anwältin bei der Elden Advokatfirma. Die Sachbeschädigung werde in der Regel mit einer Geldstrafe geahndet. „In jedem Fall kommt es darauf an, was man in einem Gespräch mit der Polizei oder vor Gericht sagt, und nicht, was man in einer Pressemitteilung schreibt“, so die Expertin weiter.

Lese-Tipp: Marius Borg Høibys Opfer „hat darauf gewartet, dass er zugibt, was er getan hat”

Stian Trones Bråstein, Anwalt bei Adius, ist ebenfalls der Meinung, dass die Taten, die Marius zur Last gelegt werden, zu einer Gefängnisstrafe führen könnten. „21 bis 30 Tage - vorausgesetzt, die Gewalttätigkeit ist begrenzt. Dann gibt es individuelle Umstände, die ins Spiel kommen können.” Der Anwalt betonte allerdings, dass es schwierig sei, allein aufgrund der Beschreibungen des Falles in den Medien etwas über die Art der Strafe zu sagen.

Lese-Tipp: Rebell und Party-Prinz - So tickt Marius Borg

Marijana Lozic, Anwältin bei Matrix Advokater, stimmt dem zu: „Wenn es sich um Strangulation oder einen Schlag ins Gesicht handelt, droht eine Haftstrafe.” Es gebe viele Faktoren, die beeinflussen können, ob eine Körperverletzung zu einer Gefängnisstrafe führe. Dazu gehören die Stärke der Gewalt, die Folgen für das Opfer oder die Beziehung zwischen den Parteien.

Alle drei Anwälte sind sich einig, dass sowohl Drogenmissbrauchs-Probleme als auch die Bereitschaft, sich behandeln zu lassen, das Strafmaß beeinflussen können. Wenn Marius ihr Mandant wäre, würden sie ihm auf jeden Fall empfehlen, sich in eine Therapie zu begeben. Wenn er das tue und sich an die Auflagen halte, könne eine Haftstrafe vermieden werden. Der Verteidiger von Marius, Øyvind Bratlien, wollte sich laut TV 2 zu dem Fall nicht äußern. (tma)

Norwegen