1 month ago

Mundgesundheit: Reicht Zähneputzen aus? Sechs hilfreiche Tipps für die Zahnpflege



Reicht es, sich täglich morgens und abends die Zähne zu putzen? Oder braucht es für gute Zahnpflege weitaus mehr? Eine Zahnärztin gibt hilfreiche Tipps. 

Morgens und abends ein paar Minuten mit der Handzahnbürste über die Zähne putzen, fertig: Geht so gute Zahnpflege? Sicherlich braucht es für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch etwas mehr. Aber worauf sollte ich achten? Elektrische Zahnbürste oder reicht eine Handzahnbürste aus? Und brauche ich Zahnseide, Interdentalbürsten oder Mundspülung? Dr. med. Dr. med. dent. Veronika Krehn, Ärztin und Zahnärztin sowie Weiterbildungsassistentin im Fach für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in der Hamburger Praxis Medi-Kiss, gibt dem stern hilfreiche Tipps zur richtigen Zahnpflege.

1. Zahnpflege-Tipp: Die richtige Technik

Zuerst einmal ist es natürlich wichtig zu wissen, wann und wie oft wir in der Regel unsere Zähne putzen sollten. Dazu sagt die Expertin: "Mindestens zwei Mal am Tag für mindestens drei Minuten" sollten es schon sein. Und zwar sowohl am Morgen als auch am Abend "am besten nach dem Essen. Grundsätzlich sollte man aber 30 Minuten warten mit dem Zähneputzen wegen des Säuregehalts der Speisen." Zur Technik erklärt Krehn, dass die Bass-Technik die richtige sei, "von rot zu weiß. Das heißt in kreisenden Bewegungen vom Zahnfleisch in Richtung Zähne und dabei keinen Druck auf das Zahnfleisch ausüben." Mittlerweile gibt es auch hilfreiche Apps, die anzeigen, ob der Druck zu hoch oder sogar zu schwach ist. 

2. Zahnpflege-Tipp: Die passende Zahnbürste

Zahnbürste

Ob Sie zur Handzahnbürste oder doch zur elektrischen oder Schallzahnbürste greifen, hängt von einem bestimmten Faktor ab, so Veronika Krehn: "Handzahnbürsten sind gut, wenn man die Technik beherrscht. Ich empfehle eine mit einer weichen Bürste. Bei elektrischen oder Schallzahnbürsten muss darauf geachtet werden, die Bürste nur zu führen und nicht noch zusätzlich zu reiben." Den Rest würden gute Bürsten von selbst erledigen. Zudem gibt es mittlerweile auch elektrische und Schallzahnbürsten, die mit einer App verbunden werden können und anzeigen, wie gründlich wirklich geputzt wird und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Zudem zeigen solche Modelle auch an, ob zu viel Druck ausgeübt wird, wie oben erwähnt. Das kann bei der Zahnpflege hilfreich sein. Besonders bei elektrischen Zahnbürsten für Kinder ist diese Funktion praktisch.

3. Zahnpflege-Tipp: Interdentalpflege

Interdentalbürsten

Neben dem Zähneputzen ist für eine gründliche Zahnpflege aber noch mehr notwendig: "Ich empfehle drei bis fünf Mal die Woche Interdental-Hygiene, also Zahnseide abwechselnd mit einer Interdentalbürste." Interdentalbürsten reinigen die Zahnzwischenräume effektiv und sind eine sinnvolle Ergänzung zum Zähneputzen. Sie können sogar Parodontose vorbeugen, da sie Verunreinigungen effektiv entfernen. Wichtig dabei ist nur, dass Sie die passende Größe wählen und vorher einmal testen, welche Größe bei welchem Zwischenraum passt. Die Farben der Bürsten zeigen ihre Größe an. Mundspülungen seien dagegen nicht unbedingt sinnvoll für die tägliche Zahnpflege. Sie seien oft zu aggressiv für die Mundschleimhaut. Der Tipp der Zahnärztin: "Besser ist es, gelegentlich mit Kamille-, oder Salbeitee zu spülen."

4. Zahnpflege-Tipp: Professionelle Zahnreinigung

Neben dem Zähneputzen und der Interdentalpflege daheim ist es darüber hinaus empfehlenswert, regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. "Mindestens zwei Mal im Jahr", rät Veronika Krehn. Bei vermehrter Zahnstein-Bildung ist es sogar ratsam, mehrmals im Jahr die Zähne beim Zahnarzt professionell reinigen zu lassen. Sowieso ist es immer ratsam, Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrzunehmen und nicht erst damit zu warten, bis man Probleme im Mundraum spürt.

5. Zahnpflege-Tipp: Speisen neutralisieren

Kaugummi

Wer Verfärbungen vermeiden und verhindern möchte, dass die Zähne oder der Zahnschmelz nach dem Essen angegriffen werden, kann zwischendurch zudem zu zuckerfreien Kaugummis greifen. "Entweder warten Sie 30 Minuten nach dem Essen und putzen dann zusätzlich Ihre Zähne oder Sie kauen ein zuckerfreies Kaugummi für maximal fünf Minuten, das neutralisiert die Speisen", sagt Krehn. Zuckerhaltiges Kaugummi bewirkt natürlich genau das Gegenteil, darauf sollten Sie also unbedingt verzichten und auch Ihren Kindern immer die zuckerfreie Variante anbieten, wenn das Verlangen nach einem Kaugummi aufkommt. 

6. Zahnpflege-Tipp: Früh übt sich

Ein weiterer Tipp der Zahnärztin: früh mit der Zahnpflege beginnen. "Wichtig ist es, dass man schon bei Kleinkindern regelmäßig die Zähne putzt, damit die Kinder sich daran gewöhnen. Sobald sie sich selbst die Zähne putzen können, muss man auf Technik achten", erklärt sie. Dabei können auch die Zahnärzt:innen unterstützen. Und dann heißt es: dranbleiben.

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