"Mit großer militärischer Härte": Trump sieht Atom-Deal mit Iran nahe - und droht

Artikel Bild

Seit Jahren wirft der Westen dem Iran vor, den Bau von Atomwaffen anzustreben. Teheran bestreitet dies und beteuert, sein Atomprogramm diene nur zivilen Zwecken. Überprüfbar ist dies seit dem Ausstieg aus dem Wiener Atomabkommen nicht. Nun laufen neue Verhandlungen mit den USA.

US-Präsident Donald Trump hat sich optimistisch zu den laufenden Atom-Gesprächen mit dem Iran geäußert. "Ich denke, wir sind nahe dran, einen Deal zu machen", sagte Trump bei einem Besuch in Katar. "Wir verhandeln sehr ernsthaft mit dem Iran über einen langfristigen Frieden, und wenn wir das schaffen, wäre das fantastisch."

Der Iran habe bestimmte Bedingungen akzeptiert, "dass er keinen - ich nenne es freundlich - nuklearen Staub herstellen wird", erklärte der 78-Jährige, ohne Details zu nennen. Es blieb offen, worauf er sich genau bezog. Gleichzeitig drohte Trump erneut mit großer militärischer Härte gegen das Land, falls sich beide Seiten nicht auf die "nette" Weise einig würden.

Derzeit verhandeln Washington und Teheran unter Vermittlung des Golfstaats Oman über das iranische Atomprogramm. Die USA streben mit einem Abkommen eine Begrenzung des iranischen Atomprogramms an, um das Land am Bau von Atomwaffen zu hindern. Im Gegenzug hofft Teheran auf eine Lockerung der Sanktionen und einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, hatte Anfang März mit Blick auf die aktuelle US-Regierung von einer "Tyrannen-Regierung" gesprochen. "Einige Tyrannen-Regierungen - ich kenne wirklich keinen passenderen Begriff für einige ausländische Persönlichkeiten und Führer als das Wort Tyrannei - bestehen auf Verhandlungen", sagte Chamenei. "Ihre Verhandlungen zielen nicht auf die Lösung von Problemen ab, sondern auf Vorherrschaft."

Drohung mit beispielloser Gewalt

Trump betonte einmal mehr, er wolle, dass der Iran Erfolg habe und sich zu einem großartigen Land entwickelt. "Aber sie dürfen keine Atomwaffen haben." Das sei auf zwei Wegen zu erreichen: auf die "nette" Art oder auf "gewalttätige" Weise - "eine Gewalt, wie sie die Menschen noch nie gesehen haben". Viele Menschen versuchten, ihn zu Härte gegenüber dem Iran zu drängen. Er wolle das aber nicht.

Mit Blick auf seinen Gastgeber in Doha, Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani, sagte Trump: "Der Iran sollte dem Emir ein großes Dankeschön sagen." Denn dieser setze sich sehr dafür ein, dass die USA sich nicht für den Weg der Härte entschieden.

2015 hatte der Iran im Wiener Atomabkommen bereits einmal vereinbart, sein Nuklearprogramm einzuschränken. Trump stieg 2018 in seiner ersten Amtszeit jedoch einseitig aus dem Pakt aus und verhängte neue, harte Sanktionen. Daraufhin hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens. Die westlichen Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, den Bau von Atomwaffen anzustreben, und Teheran beteuert, sein Atomprogramm diene nur zivilen Zwecken.

Adblock test (Why?)