Das schnelle Essen bei McDonald's, Burger King oder L'Osteria könnte in den nächsten Tagen ins Wasser fallen: Angestellte der Systemgastronomie sind zu Warnstreiks aufgerufen.
Die Küche bei McDonald's, Starbucks oder Nordsee könnte in diesen Tagen kalt bleiben. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat in dieser Woche zu Warnstreiks und Protestaktionen in der Systemgastronomie aufgerufen. Die Vertreter von Unternehmen wie McDonald's, Nordsee und Starbucks hätten in der zweiten Tarifverhandlungsrunde nicht einmal ein neues Angebot vorgelegt, kritisierte die NGG am vergangenen Freitag. Doch die rund 120.000 Beschäftigten "erwarten eine echte Entlastung und deutlich mehr Geld".
Angestellte von McDonald's, Burger King und Co. fordern bessere Löhne
"Wochenendarbeit, Schichtarbeit, Arbeit in der Nacht und an Feiertagen und das alles zu Niedriglöhnen knapp über dem Mindestlohn: Das ist die Realität vieler Beschäftigter in der Systemgastronomie", erklärte NGG-Verhandlungsführer Mark Baumeister. "Nach den extremen Preissteigerungen der letzten Jahre haben sie einen massiven Nachholbedarf bei den Löhnen." STERN PAID (von C+) Ray Kroc McDonalds 10.15
Das bisherige Angebot des Bundesverbandes der Systemgastronomie von einer Entgelterhöhung um 1,26 pro Stunde in der untersten Tarifgruppe lehnt die NGG ab. Sie fordert 15 Euro pro Stunde als Einstiegslohn sowie eine Abstandsklausel zum Mindestlohn, sollte dieser erhöht werden, außerdem Pauschalerhöhungen um 500 Euro für alle Beschäftigten ab der zweiten Tarifgruppe.
Gewerkschaftssekretärin nennt vorgeschlagene Lohnerhöhung "Geiz-Angebot"
Die Gewerkschaft kritisiert außerdem insbesondere die von den Arbeitgebern vorgeschlagene sehr lange Laufzeit von vier Jahren. "Die Arbeitgeber wollen damit das unternehmerische Risiko auf ihre Beschäftigten abwälzen", erklärte Baumeister. Die NGG schlägt zwölf Monate Laufzeit vor.
Wann und wo genau die Arbeit niedergelegt wird, bleibt unklar. Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet, ist der Arbeitskampf in Hamburg und Elmshorn für den heutigen Freitag geplant. "Fast-Food-Fans könnten am Tag leer ausgehen“, so Sarah Witte, Gewerkschaftssekretärin der NGG Hamburg-Elmshorn. Die Gewerkschaft hat die Mitarbeiter in ihrem Bezirk zu einem Warnstreik von 9 bis 22 Uhr aufgerufen. Das Angebot, die Löhne von Beschäftigten in der Tarifgruppe 1 bei einer Laufzeit von vier Jahren um von 1,26 Euro zu erhöhen nannte Witte ein "Geiz-Angebot." Gerade diese unteren Lohngruppen sollten jetzt mit Minimalsterhöhungen abgespeist werden, so die Gewerkschaftssekretärin weiter. "Wir haben alle gekündigt": Schild vor Burger King verkündet Botschaft ans Unternehmen 17.35
Zuletzt gingen die Beschäftigten in der Systemgastronomie im Februar 2020 an verschiedenen Tagen in zahlreichen Städten in den Warnstreik. Laut NGG waren das damals unter anderem Dortmund, Siegburg, München, Nürnberg, Bremen, Magdeburg und Berlin. Damals stellten nach Angaben der NGG insgesamt "mehrere Tausend Beschäftigte in ganz Deutschland" ihre Arbeit ein, wie die "Wirtschaftswoche" berichtet.
Quellen: DPA, "Hamburger Morgenpost", "Wirtschaftswoche"