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Maybritt Illner: Ex-Trump-Berater: "Putin weiß, wie er ihn ausspielen kann"



Wie geht es mit der Ukraine weiter? Donald Trump kündigte an, den Krieg als Präsident zu beenden. Sein ehemaliger Sicherheitsberater verrät im ZDF, was er darüber denkt.

Mit ihm als US-Präsidenten wäre der russische Angriffskrieg auf die Ukraine nie geschehen, hat Donald Trump behauptet. Und er werde ihn umgehend nach Amtsantritt beenden, versprach er im US-Wahlkampf. Es stellt sich die Frage, was mit der Ukraine im nächsten Jahr passiert, wenn Trump wieder Präsident der USA ist.

Das besprachen die Gäste der ZDF-Sendung Maybritt Illner unter dem Motto "Trump und Putin – Welt im Umbruch?". Als Experte war John Bolton zugeschaltet, der zwischen April 2018 und September 2019 als nationaler Sicherheitsberater für den damaligen US-Präsidenten Donald Trump tätig war.

Alle Gäste der Sendung im Überblick

  • Manfred Weber (CSU): Europaabgeordneter, Fraktions- und Parteivorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP), stellvertretender Parteivorsitzender der CSU
  • Omid Nouripour (Grüne): MdB, ehemaliger Parteivorsitzender
  • John Bolton: April 2018 bis September 2019 nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, ehem. Botschafter der USA bei den UN
  • Katrin Eigendorf: Internationale Sonderkorrespondentin des ZDF
  • Mariam Lau: Journalistin, "Die Zeit"

Aus Washington D.C. gab Bolton seine Einschätzungen zum Thema ab: "Trump hat gesagt, dass dieser Krieg nie entstanden wäre, wenn er Präsident gewesen wäre. Das ist falsch", betonte er in der Sendung. Er glaube, dass der russische Präsident Wladimir Putin die erneute Wahl Trumps begrüße – es sei genau das, was er sich gewünscht habe.

Trump als einfaches Ziel für Putin?

Das alles sei laut Bolton kein gutes Zeichen für die Ukraine. "Ich glaube, Putin sieht Trump als einfaches Ziel. Er weiß, wie er ihn ausspielen kann", so der 76-Jährige. Die Ukraine stünde zwar nicht ganz oben auf Trumps Agenda. Zuerst werde er sich der Ausweisung von illegalen Einwanderern und dem Verhängen von Zöllen widmen. Doch Donald Trump und Wladimir Putin könnten schon sehr bald miteinander über die Ukraine reden, mutmaßte Bolton in der Sendung.

"Ich glaube, dass das ein Drehbuch ist, was Putin selbst hätte schreiben können", sagte Bolton. Ein Gespräch mit Trump sei Putins Chance, aus einem Krieg auszusteigen, der die Russen sehr viel gekostet hat – Geld, aber auch Soldatenleben. "Wenn es diesen Waffenstillstand entlang der bestehenden Frontlinie gäbe, dann hätte er sich auch noch 20 Prozent der ukrainischen Gebiete einverleibt", so Bolton weiter.

Trump sähe dann wie ein Gewinner aus, der Putin zu diesem Schritt verleitet hat. "Das ist das Allerwichtigste für Trump", sagte Bolton. Auch auf die Pläne eines Nato-Ausstiegs des baldigen US-Präsidenten blickt er mit Sorge: "Trump glaubt da wirklich dran. Ob er vier Jahre davon abgelenkt werden kann, ist die Frage."

Quelle:ZDF

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