marktbericht
Der DAX dürfte zum Handelsstart noch einmal die 19.000-Punkte-Marke attackieren. Ob der Schwung für einen weiteren Rekord reicht, ist ungewiss. Nach den jüngsten Kursgewinnen könnte eine Kaufpause anstehen.
Der Broker IG taxierte den DAX vor XETRA-Start 0,5 Prozent höher auf 19.010 Punkte. Zuletzt war der deutsche Leitindex am Dienstag bis auf 19.029 Punkte gestiegen und hatte sich damit dem Rekord von vergangenem Donnerstag bei 19.044 Punkten wieder genähert. Gestern hatte der DAX 0,4 Prozent tiefer bei 18.918 Punkten geschlossen.
Nachdem der Index seit Jahresbeginn rund 14 Prozent zugelegt hat, sind die Anleger derzeit auf der Suche nach neuen Impulsen und hoffen auf weitere geldpolitische Lockerungen der Notenbanken. Im saisonal eigentlich schwächeren Börsenmonat September hat sich der DAX bislang stabil gehalten.
"Vor dem Hintergrund der weltweiten Lockerungsmaßnahmen der wichtigsten Notenbanken dürften sich temporäre Rücksetzer zumindest bis zum Jahresende weiterhin als Einstiegsgelegenheiten erweisen", kommentieren die Marktbeobachter von Index Radar. "Kurzfristig rechnen wir eher mit schwächeren Kursen, da das Momentum der Aufwärtsbewegung in den USA nachlässt und die Märkte überkauft sind", lautet ihre Einschätzung.
Die Anleger richten ihre Aufmerksamkeit jetzt auf eine Reihe von Reden von Entscheidungsträgern der US-Notenbank im Laufe des Tages, darunter auch Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell, die weitere Hinweise auf die Zinsaussichten in den USA geben könnten.
Der Rückenwind für die US-Börsen von den Konjunkturhilfen für China flaut wieder ab. Der Dow Jones schloss gestern 0,7 Prozent tiefer auf 41.914 Punkten. Der technologielastige Nasdaq notierte kaum verändert bei 18.082 Zählern. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,2 Prozent auf 5.722 Stellen ein.
Der S&P 500 und der Nasdaq sind in diesem Jahr aufgrund von Zinssenkungserwartungen und Optimismus in Bezug auf Künstliche Intelligenz bisher um etwa 20 Prozent gestiegen. "Der Markt ist ziemlich in die Höhe geschossen und wir erreichen möglicherweise Bewertungsniveaus, bei denen die Leute langsam Unbehagen verspüren", sagte Investmentexperte Scott Welch von Certuity.
Die asiatischen Aktien setzen heute entgegen dem weltweiten Trend ihren Höhenflug fort. In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 2,5 Prozent auf 38.812 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte 2,0 Prozent höher bei 2.702 Punkten. Die Börse in Shanghai gewann 0,8 Prozent auf 2.919 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,8 Prozent auf 3.429 Punkte.
Treibende Kraft in Asien blieb noch immer die Hoffnung auf positive Effekte des massiven chinesischen Konjunkturpakets, auch wenn es erste Anzeichen für ein Abflauen der Euphorie gibt.
Die Fondsgesellschaft Union Investment fordert von der Commerzbank Dialogbereitschaft mit der italienischen UniCredit. "Eine Zusammenarbeit mit der UniCredit - in welcher Form auch immer - muss nicht zum Schaden der Commerzbank sein", schrieb Fondsmanagerin Alexandra Annecke. "Deshalb erwarten wir die Bereitschaft zum ergebnisoffenen Dialog." Union Investment agiert als Fondsanbieter der Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland und hält rund 1,5 Prozent der Anteile an der Commerzbank.
Mit der Äußerung weicht die Fondsgesellschaft von der Meinung von Politik und Arbeitnehmervertretern ab. Die Gewerkschaft Verdi und der Commerzbank-Betriebsrat lehnen ein Zusammengehen mit der Bank aus Mailand strikt ab, auch die Bundesregierung hat sich dagegen ausgesprochen. Das Commerzbank-Management sieht eine mögliche Übernahme kritisch.
Der Aufsichtsrat des Energietechnikkonzerns Siemens Energy verlängert den Vertrag mit Firmenchef Christian Bruch frühzeitig um weitere fünf Jahre bis April 2030. Die ursprüngliche Laufzeit des Vertrags endet im April 2025. Joe Kaeser, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Siemens Energy, sagte, dass Bruch den Konzern in seiner ersten Amtszeit durch turbulente Zeiten geführt habe. Er habe den existenziellen Verfall des Windgeschäfts gestoppt. Die geplante Rückkehr des Windgeschäfts in die Gewinnzone ab 2026 werde eines der größten Sanierungsprojekte der Siemens-Geschichte abschließen.
Das Debüt von "Assassin's Creed Shadows" verzögert sich. Der Ableger des Videospiele-Klassikers werde mit drei Monaten Verspätung im Februar 2025 veröffentlicht, kündigte der Entwickler Ubisoft an. Außerdem senkte das französische Unternehmen seine Einnahmeziele. Für das Geschäftsjahr 2024/2025 erwartet die Firma nun einen Rückgang der Netto-Buchungen auf 1,95 Milliarden Euro. Finanzchef Frederick Duguet stellte daher eine Verschärfung des Sparkurses in Aussicht. Außerdem werde sich die Zahl der Beschäftigten kontinuierlich reduzieren.