marktbericht
Der DAX ist mit deutlichen Kursgewinnen gestartet. Um das positive Momentum aufrechtzuerhalten, muss der deutsche Leitindex in dieser Börsenwoche eine wichtige Marke hinter sich lassen.
Der DAX startet schwungvoll in die neue Börsenwoche. Kurz nach Handelsstart auf XETRA geht es für die deutschen Standardwerte um 0,6 Prozent auf 19.433 Punkte nach oben. Der DAX kann sein Vorwochenplus damit zunächst ausbauen. Das charttechnische Bild spricht nun für weitere Kursgewinne.
Schließlich konnte der DAX am Freitag die für den mittelfristigen Trend so wichtige 50-Tage-Linie (aktuell bei 19.205 Punkten) zurückerobern. Mit Beginn der neuen Börsenwoche schließt das Aktienbarometer zudem die am 12. November gerissene Abwärtskurslücke. Das lässt das Rekordhoch bei 19.675 Zählern wieder ins Visier der Anleger rücken.
Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets streicht derweil die Bedeutung der Marke von 19.300 Punkten heraus: "Wenn es dem Deutschen Aktienindex gelingt, zum Monatsschluss am Freitag über 19.300 Punkten zu schließen, besteht aus technischer Sicht Aufwärtspotenzial bis über die 22.000er Marke."
Für Optimismus sorgt am Markt dabei auch die Nominierung von Scott Bessent als US-Finanzminister durch den künftigen Präsidenten Donald Trump. Anleger setzen darauf, dass unter Bessent die US-Staatsverschuldung nicht so rasch ansteigen werde wie zuletzt befürchtet. Die Schweizer Großbank UBS betont zudem, dass Bessent einen gemäßigten Ton in Bezug auf Zölle und den US-Dollar angestimmt habe.
Die Aktienmärkte in Japan, Südkorea und Indien sind mit Kursgewinnen in die neue Woche gegangen. Der Nikkei 225 gewann am Morgen 1,3 Prozent auf 38.780 Punkte. Dagegen ging es an Chinas Handelsplätzen weiter abwärts. Der CSI 300 mit den wichtigsten chinesischen Festlandswerten verlor im späten Handel rund ein halbes Prozent. Der Hang Seng in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong sank um 0,4 Prozent.
Im frühen Devisenhandel verliert der Euro 0,2 Prozent auf 1,0452 Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung hat seit dem Wahlsieg Trumps zum Dollar massiv an Wert verloren. Hintergrund sind Erwartungen der Investoren, die Politik Trumps dürfte inflationstreibend wirken - entsprechend fielen denn auch die US-Zinssenkungserwartungen am Markt, was dem Dollar den Rücken stärkte.
Der Goldpreis steht zu Wochenbeginn deutlich unter Druck. Die Feinunze Gold kostet am Morgen knapp 2.671 Dollar und damit 1,8 Prozent weniger. Das gelbe Edelmetall vernichtet damit einen Teil seiner jüngsten Kursgewinne.
Am Rohstoffmarkt verbilligt sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,4 Prozent auf 74,89 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,4 Prozent schwächer bei 70,97 Dollar.
Der Bitcoin ist mit Kursen um die 98.000 Dollar in die neue Woche gestartet. Anleger setzen weiter auf regulatorische Lockerungen unter dem künftigen US-Präsidenten Trump. Am Freitag konnte die Cyberdevise die 100.000-Dollar-Marke fast erreichen, bevor sie knapp darunter wieder abdrehte. "Doch bereits in Kürze könnte es wieder aufwärts gehen", ist IG-Experte Christian Henke zuversichtlich. Die Oberseite bei 98.000 Dollar gelte es nun zu überwinden.
Die Commerzbank-Aktie fällt im frühen DAX-Handel gegen den positiven Markttrend um 1,5 Prozent. Das Interesse des Großaktionärs Unicredit am italienischen Konkurrenten Banco BPM dämpft die Übernahmefantasie um die Commerzbank deutlich. "Es scheint so, als ob die UniCredit derzeit Wichtigeres zu tun hat, als sich mit den deutschen Gesetzgebern herumzuschlagen", betonte am Morgen ein Händler.
Volkswagen hält trotz des Widerstands seiner Beschäftigten an den Plänen zu Werksschließungen in Deutschland fest. "Wir müssen unsere Kapazitäten verringern und an die neuen Realitäten anpassen", sagte VW-Markenchef Thomas Schäfer der "Welt am Sonntag". Dazu gehörten neben den Fahrzeugwerken auch die Komponentenstandorte. Auf die Frage, ob VW auf eine Werkschließung verzichten könne, sagte Schäfer: "Wir sehen das aktuell nicht."
Ein im Auftrag des Postdienstleisters DHL in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug ist am frühen Morgen in der Nähe des Flughafens der litauischen Hauptstadt Vilnius auf ein Wohnhaus gestürzt. Dabei sei mindestens eine Person ums Leben gekommen, eine weitere Person sei verletzt worden, zitierte der litauische Rundfunk einen Sprecher des Rettungsdienstes.
Der Augsburger Rüstungszulieferer Renk bekommt überraschend einen neuen Chef. Der Aufsichtsrat habe am Sonntag dem Wunsch der Vorstandsvorsitzenden Susanne Wiegand entsprochen, ihr Mandat mit Wirkung zum Ablauf des 31. Januar 2025 aus persönlichen Gründen zu beenden, teilte das Unternehmen am Abend mit. Als Nachfolger sei das Renk-Vorstandsmitglied Alexander Sagel mit Wirkung zum 1. Februar 2025 ernannt worden.
Die Mitglieder von Borussia Dortmund haben gegen den umstrittenen Sponsorendeal mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall gestimmt. Eine absolute Mehrheit sprach sich für das schnellstmögliche Ende der Partnerschaft aus sowie dafür, "keinesfalls über die Vertragslaufzeit hinaus" zu verlängern. Heute stimmen die Aktionäre des Fußball-Bundesligisten auf der Hauptversammlung über eine Dividendenzahlung von 6 Cent je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr ab.
Aktionäre und Gläubiger von Varta beraten heute über die Sanierung des schwer angeschlagenen Batteriekonzerns. Im Anschluss soll auch über die Annahme des Plans abgestimmt werden. Hinter dem Konzept stehen Varta-Chef Michael Ostermann zufolge fast alle Betroffenen. Eine klare Ablehnung dürfte aber von den Kleinanlegern kommen. Denn ihnen droht die Enteignung.
Der französische Staat hat ein Übernahmeangebot für Teile der kriselnden IT-Firma Atos abgegeben. "Die Aufnahme exklusiver Gespräche ist ein entscheidender erster Schritt, nicht nur für die Sanierung und Umstrukturierung der Gruppe, sondern auch zur Sicherung des strategischen Geschäftsfelds Supercomputer", sagte Frankreichs Finanzminister Antoine Armand. Diese Sparte werde mit 500 Millionen Euro taxiert.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.