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Marktbericht: DAX könnte der Wall Street trotzen



marktbericht

Stand: 28.11.2024 07:40 Uhr

Mal rauf, mal runter: Heute dürfte der DAX zum Handelsstart leicht zulegen, obwohl die Vorgaben der Wall Street schwach ausfallen. Wegen des heutigen Thanksgiving-Feiertags wird in den USA nicht gehandelt.

Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex vor dem Xetra-Start 0,4 Prozent höher auf 19.336 Punkte. Die angedrohten US-Strafzölle und der Haushaltsstreit in Frankreich hatten Europas Anlegern gestern die Stimmung verdorben. Der DAX schloss 0,2 Prozent leichter auf 19.261 Punkten, der EuroStoxx50 fiel um 0,6 Prozent auf 4.733 Zähler.

Statt Hilfe von einem der wichtigsten Handelspartner erwarten zu können, drohe Trump dem angeschlagenen Europa noch Knüppel zwischen die Beine zu werfen, sagt Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. "Und das, wo jetzt schon die Meldungen über massiven Stellenabbau in den großen Unternehmen beinahe täglich über die Ticker laufen."

"Durch den US-Feiertag werden die Börsen-Umsätze auch in Deutschland und der gesamten Eurozone unterdurchschnittlich niedrig bleiben", erwartet der Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. An solchen Tagen besteht die Gefahr von größeren Kursschwankungen.

In den Fokus sollten im Tagesverlauf die Inflationsdaten rücken. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht eine erste Schätzung zur Entwicklung der deutschen Verbraucherpreise im November. Die Inflationsrate dürfte Experten zufolge deutlich gestiegen sein - auf 2,3 Prozent nach 2,0 Prozent im Oktober und 1,6 im September. Anleger rätseln in diesem Zusammenhang derzeit, in welchem Ausmaß und Tempo die Europäische Zentralbank ihren Zinssenkungskurs in den kommenden Monaten gestalten wird.

Einen Tag vor Thanksgiving fiel die Wall Street nach der Veröffentlichung wichtiger US-Konjunkturdaten gestern ins Minus. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verlor 0,3 Prozent auf 44.722 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 5.998 Punkte und der technologielastige Nasdaq gab um 0,6 Prozent auf 19.060 Stellen nach.

Die Daten zeigten, dass die US-Verbraucherausgaben im Oktober leicht über den Markterwartungen lagen, aber die Fortschritte bei der Senkung der Inflationsrate in den letzten Monaten ins Stocken geraten sind. Der sogenannte PCE-Preisindex für persönliche Ausgaben, der als bevorzugtes Inflationsmaß der US-Notenbank Federal Reserve gilt, kletterte um 2,3 Prozent. Der Wert liegt über dem Vormonatswert von 2,1 Prozent und der Fed-Zielmarke von zwei Prozent.

Die asiatischen Märkte zeigen sich heute angesichts der Unsicherheit über die weltweiten Konjunkturaussichten uneinheitlich. In Tokio profitierte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index von einem schwachen Yen und stieg um 0,8 Prozent auf 38.445 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte 1,0 Prozent höher bei 2.690 Punkten.

Die Stimmung der Anleger in China blieb dagegen fragil, da Investoren einen möglichen Zollkrieg durch die Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump befürchteten. Die Börse in Shanghai verlor 0,3 Prozent auf 3.299 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,8 Prozent auf 3.875 Punkte.

Der US-Telekommunikationskonzern T-Mobile bestätigt mehrere Hackerangriffe auf seine Systeme in den vergangenen Wochen. "Die Angreifer hatten jedoch keinen Zugriff auf sensible Kundendaten wie Anrufe, Sprachnachrichten oder SMS", sagte Jeff Simon, Chief Security Officer von T-Mobile, am Mittwoch. Interne Abwehrmaßnahmen hätten die Kundendaten geschützt, eine Unterbrechung der Dienste verhindert und ein weiteres Vordringen des Angriffs gestoppt. Wer dahinter stecke, sei noch unklar.

Der E-Commerce-Riese Amazon entwickelt einem Medienbericht zufolge eine neue Künstliche Intelligenz (KI), die neben Text auch Bilder und Videos verarbeiten kann. Das neue KI-Modell mit dem Codenamen "Olympus" soll Amazon unabhängiger von dem KI-Start-up Anthropic machen, wie das Technologieportal "The Information" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete.

Das neue große Sprachmodell (LLM) soll es Kunden ermöglichen, mit einfachen Textanfragen nach bestimmten Szenen in Bildern und Videos zu suchen, etwa nach einem entscheidenden Basketball-Wurf. Amazon reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage von Reuters außerhalb der regulären Geschäftszeiten.

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