marktbericht
Die Risikolust der Anleger ist wieder gestiegen. Der DAX hat nach seinem jüngsten Kursrutsch Boden gutmachen können. Doch ist die Kurserholung auch nachhaltig?
Am deutschen Aktienmarkt sind zur Wochenmitte im Vorfeld der mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten zunächst keine großen Sprünge zu erwarten. Der Broker IG taxiert den DAX stabil auf Höhe seines Vortagesniveaus. Der Der DAX konnte gestern ein Plus von 0,7 Prozent auf 20.271 Punkte einfahren. Das deutsche Börsenbarometer profitierte damit weiterhin von seiner erfolgreichen Verteidigung der runden Marke von 20.000 Punkten zu Wochenbeginn.
Doch nun müssen Anschlussgewinne her, um das positive Szenario im DAX nicht zu gefährden. Und genau hier könnte es hapern. Der DAX stehe nun wieder vor der Aufgabe, das Hoch vom Freitag bei rund 20.400 Punkten zu überwinden, betont Konstantin Oldenburger, Analyst beim Broker CMC Markets. "Erst darüber dürften neue Käufer in den Markt kommen."
Die Risikolust der Anleger ist jedenfalls wieder gestiegen. Das zeigt auch ein Blick auf den Markt für Kryptowährungen. So kann der Bitcoin am Morgen seine jüngsten Kursgewinne weiter ausbauen, zuletzt lag der Kurs für die wichtigste Cyberdevise bei rund 97.000 Dollar. Anleger hoffen mit Blick auf den Amtsantritt von Donald Trump in der kommenden Woche auf einen weiteren Schub für den Krypto-Markt.
Rückenwind für die Aktienmärkte kam zuletzt von den deutlich unter den Erwartungen gestiegenen Erzeugerpreise in den USA im Dezember und Spekulationen, wonach die Trump-Regierung bei der Zollpolitik nicht gleich die große Keule rausholen würde. In Summe brachte das wieder etwas Zinssenkungsfantasie in den Markt zurück.
Für mehr als eine Stabilisierung und bestenfalls moderate Gewinne reichte es an der Wall Street allerdings nicht aus. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging gestern mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 42.518 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 notierte legte um 0,1 Prozent auf 5.842 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq 100 gab dagegen anfängliche Gewinne im Handelsverlauf ab und sank um 0,1 Prozent auf 20.757 Zähler.
An den asiatischen Märkten reduzieren die Anleger vor den mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten derweil ihr Risiko. In Tokio notiert der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,3 Prozent im Minus. In China belasteten zusätzlich Sorgen um die Konjunkturerholung. Die Börse in Shanghai liegt aktuell 0,4 Prozent im Minus. Der CSI 300 mit den wichtigsten Festlandwerten büßt 0,6 Prozent ein.
Nach den jüngsten starken Gewinnen haben die Ölpreise in den Seitwärtsmodus geschaltet. Am Rohstoffmarkt stagniert die Nordseesorte Brent bei 79,96 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notiert 0,2 Prozent fester bei 77,64 Dollar. Darin spiegelt sich die Unsicherheit der Investoren über die weitere Nachfrageentwicklung wider.
Im frühen Devisenhandel zeigt der Dollar weiter Stärke. Parallel dazu gibt der Euro erneut nach, die europäische Gemeinschaftswährung fällt um 0,1 Prozent auf 1,0295 Dollar. Die Feinunze Gold kostet am Morgen 2.679 Dollar und damit 0,2 Prozent mehr.
Im DAX könnte die Bayer-Aktie einen Blick wert sein. Nach dem schweren Forschungsrückschlag mit dem Gerinnungshemmer Asundexian Ende 2023 blickt Bayer wieder zuversichtlicher auf seine Pharma-Pipeline. Der Wert der Entwicklungspipeline wachse durch die Beschleunigung bahnbrechender Innovationen", erklärte der Leiter des Pharma-Geschäfts, Vorstandsmitglied Stefan Oelrich, anlässlich der J.P. Morgan Healthcare Conference in San Francisco.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat Tech-Milliardär Elon Musk im Zusammenhang mit seinen Aktienkäufen bei der Übernahme von Twitter im Jahr 2022 verklagt. Der Vorwurf: Musk habe nicht rechtzeitig öffentlich gemacht, dass seine Beteiligung die Marke von fünf Prozent überschritt - und dadurch mehr Aktien günstiger kaufen können.
Der Facebook-Konzern Meta will in diesem Jahr rund fünf Prozent seiner Mitarbeiter austauschen. Die Idee dabei ist, dass Beschäftigte mit niedrigen Leistungsbewertungen schneller das Unternehmen verlassen müssen. Für ihre Jobs sollen neue Leute angestellt werden, wie aus einer Ankündigung von Gründer und Chef Mark Zuckerberg an die Mitarbeiter hervorgeht, über die der Finanzdienst Bloomberg und das Tech-Blog "The Verge" berichteten.