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Marktbericht: DAX dürfte die 19.000 Punkte verteidigen



marktbericht

Stand: 21.11.2024 07:45 Uhr

Trotz der leichten Enttäuschung über die Bilanz des Chipkonzerns Nvidia und der steigenden Besorgnis über die Lage in der Ukraine sollte der DAX zunächst zulegen. Die 19.000er-Marke bleibt vorerst ungefährdet.

Der Broker IG hat den DAX vor dem Xetra-Start 0,4 Prozent höher auf 19.076 Punkte taxiert. In den vergangenen Tagen war der deutsche Leitindex mehrfach unter die 19.000er-Marke gerutscht, hatte sie aber schließlich halten können. Gestern hatte er 0,3 Prozent auf 19.004 Punkte eingebüßt.

"Nach unten durchfallen will er nicht, nach oben absetzen kann er sich aber auch nicht", kommentiert Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. "Das Ergebnis ist ein weiterer Test der 19.000er Marke im DAX innerhalb eines regen Aufs und Abs nach Trump-Sieg, Ampel-Aus und Ukraine-Eskalation." Laut der Commerzbank müssen die Anleger aktuell die erneute Eskalation im Krieg zwischen Russland und der Ukraine verdauen.

Zunächst kein eindeutiger Treiber wurden die von vielen als "letztes Highlight der Berichtssaison" angepriesenen Resultate von Nvidia am Vorabend nach US-Börsenschluss. Die frischen Zahlen galten als ein wesentlicher Faktor für die kommende Richtung an den Aktienmärkten. Trotz Rekordumsätzen überwiegt bei den Anlegern offenbar eine gewisse Enttäuschung, weil die Prognosen die hohen Erwartungen nicht erfüllten. Dabei schoss der Umsatz im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 94 Prozent auf 35,1 Milliarden Dollar hoch. Der Gewinn wurde mit 19,3 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.

"Während Nvidia ein beeindruckendes Umsatzwachstum und Momentum geliefert hat, will der Markt offensichtlich mehr", erklärt George Boubouras von K2 Asset Management. Trotz der aktuellen Schwäche bleibt der KI-Boom Experten zufolge ein wichtiger Impulsgeber für die Aktienmärkte. "Der strukturelle KI-Rückenwind könnte auch im kommenden Jahr ein wichtiger Treiber für Aktien bleiben", sagt Charu Chanana von Saxo.

Die angespannte Lage in der Ukraine machte die US-Anleger vor der Bekanntgabe der Nvidia-Zahlen nervös. Zwar gaben die drei wichtigsten Indizes gestern zunächst nach, erholten sich jedoch im Tagesverlauf. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gewann schließlich 0,3 Prozent auf 43.408 Punkte. Der technologielastige Nasdaq notierte dagegen kaum verändert bei 18.966 Zählern und der breit gefasste S&P 500 schloss kaum verändert bei 5.917 Stellen.

"Zwischen der Ukraine und Russland kommt es zu weiteren Angriffen und die Marktteilnehmer wissen nicht, was sie davon halten sollen. Die Spannungen nehmen zu, statt abzunehmen", sagt Dennis Dick, Händler bei Triple D Trading.

Nvidia drückt auch auf die Stimmung der Anleger in Asien. Die Börse in Shanghai notierte nahezu unverändert bei 3.364 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,2 Prozent auf 3.976 Punkte. In Tokio verlor der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,9 Prozent auf 38.009 Punkte und der breiter gefasste Topix 0,5 Prozent auf 2.685 Zähler.

Die Kryptowährung Bitcoin hat einen neuen Rekordwert erreicht: Der Kurs stieg heute erstmals über die Marke von 95.000 Dollar. Beobachter erwarten, dass die Cyber-Devise bald die 100.000-Dollar-Marke erreicht. Am Tag der US-Präsidentschaftswahl Anfang des Monats kostete ein Bitcoin noch unter 70.000 US-Dollar. Nach Trumps Wahlsieg am 5. November zog der Kurs aber deutlich an. Der künftige Präsident hatte im Wahlkampf angekündigt, die Regulierung von Kryptowährungen zu lockern und die USA zum weltweiten Zentrum "für Krypto und Bitcoin" zu machen.

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Web-Browser Chrome trennen muss. Das Justizministerium schlug die Maßnahme im Wettbewerbsprozess gegen Google in Washington vor. Wie es in dem Prozess weitergeht, ist allerdings offen. Denn der Richter wird erst zum kommenden Sommer entscheiden. Bis dahin wird Donald Trump US-Präsident sein, er wird am 20. Januar vereidigt. Und der Kurs seiner Regierung in dem Verfahren könnte ganz anders ausfallen.

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