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Marktbericht: DAX bleibt in der Nähe des Rekordniveaus



marktbericht

Stand: 05.12.2024 07:51 Uhr

Die Kauflust der Investoren ist etwas gestillt und die große Dynamik lässt nach. Gleichwohl sind weitere DAX-Rekorde jederzeit möglich. Etwas Sorgen machen sich die Anleger aber um die Lage in Frankreich.

Der Broker IG taxiert den DAX vor dem Xetra-Start wenige Punkte tiefer auf 20.220 Punkte. Der deutsche Leitindex hatte gestern seine Rekordjagd fortgesetzt. Er legte bis zu 1,2 Prozent auf ein Allzeithoch von 20.260,61 Zählern zu, bevor er mit 20.232 Punkten 1,1 Prozent fester aus dem Handel ging. Damit verteidigte der DAX die am Dienstag geknackte Marke von 20.000 Punkten und baute sein Plus seit Jahresbeginn auf rund 19 Prozent aus.

Die unsichere politische Lage in Frankreich sorgt derzeit allerdings für etwas Zurückhaltung. Dort hat die Opposition die Mitte-Rechts-Regierung von Premierminister Michel Barnier mit einem Misstrauensvotum zu Fall gebracht. "Das Ende der Barnier-Regierung war an den Märkten bereits eingepreist", meint Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Die Zusammenstellung einer neuen Regierung werde an den Börsen aber sehr genau beobachtet und es sei klar, dass Anleger eine Einengung des viel zu hohen Staatsdefizits sehen wollen.

Was Frankreich angehe, dürften Investoren in den kommenden Monaten einen Bogen um Aktien und Anleihen machen, kommentiert Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender MainSky Asset Management. "Bleibt nur zu hoffen, dass Deutschland nach den Wahlen im Februar nicht auch ohne regierungsfähige Mehrheit dasteht."

In den USA hatten starke Zahlen des Software-Konzerns Salesforce und die Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell die drei großen US-Indizes zur Wochenmitte auf Rekordhöhen getrieben. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich gestern mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 45.014 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,6 Prozent auf 6.086 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 1,3 Prozent auf 19.735 Stellen an.

Powell äußerte sich gestern bei einer Veranstaltung der New York Times positiv und bezeichnete die Wirtschaft als in guter Verfassung. Im "Beige Book" zur Konjunktur hatte es zudem geheißen, die US-Wirtschaftsaktivität habe seit Anfang Oktober in den meisten Regionen leicht zugenommen. "Das sind gute Nachrichten für Aktien im Allgemeinen", sagt Peter Cardillo, Chefvolkswirt bei Spartan Capital Securities in New York.

Der japanische Aktienindex Nikkei stieg, da ein schwächerer Yen und das Rekordhoch an der Wall Street über Nacht die Stimmung der Anleger aufhellten. In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,6 Prozent auf 39.495 Punkte zu, und der breiter gefasste Topix notierte 0,2 Prozent höher bei 2.745 Zählern.

In China Stellen sich die Wohnungsbauunternehmen laut der Ratingagentur Fitch auf ein weiteres schwieriges Jahr ein. Es wird davon ausgegangen, dass die Hausverkäufe in dem Land um 15 Prozent sinken werden. Die Börse in Shanghai zeigte sich jedoch stabil, gewann 0,2 Prozent und stieg damit auf 3.370 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel dagegen um 0,1 Prozent auf 3.925 Punkte.

Der Bitcoin hat seine Rekordrally fortgesetzt und ist erstmals über die Marke von 100.000 US-Dollar gestiegen. In der Nacht kletterte die bekannteste und wichtigste Kryptowährung auf der Handelsplattform Bitstamp bis auf 103.620 Dollar. Als einer der stärksten Preistreiber gilt der Sieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen in den USA. Viele Investoren verbinden mit ihm die Hoffnung auf eine Lockerung der Regulierungen für Kryptowährungen. Seit dem Wahlerfolg Trumps Anfang November ist der Preis für einen Bitcoin um etwa 30.000 Dollar gestiegen.

Der mit hohen Verlusten im Satellitengeschäft ringende Airbus-Konzern hat den angekündigten Stellenabbau in seiner Rüstungs- und Raumfahrtsparte konkretisiert. Wie der Konzern mitteilte, geht es konkret um 2.043 Stellen, gut die Hälfte davon in der Raumfahrtsparte und knapp 700 in Deutschland. Im Wesentlichen gehe um Management-Unterstützungspositionen, die nicht einem konkreten Programm oder Projekt zugewiesen seien. Insgesamt gehe es um rund fünf Prozent der Stellen der gesamten Sparte.

Der Gebrauchtwagenhändler Auto1 und die Biotech-Firma Evotec kehren kurz vor Weihnachten in den Nebenwerteindex MDAX der Deutschen Börse zurück. Sie ersetzen in dem 50 Unternehmen umfassenden Index den Metall-Recycler Befesa sowie den Auto- und Industriezulieferer Stabilus, die in den Kleinwerteindex SDAX absteigen, wie die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx mitteilte. Die Hamburger Evotec hatte den MDAX erst im September verlassen müssen, seither haben die Aktien aber angesichts eines möglichen Verkaufs des Unternehmens wieder angezogen. Auto1 gehörte bis zum Frühjahr 2022 schon einmal dem MDAX an. Im Leitindex DAX der 40 schwersten Börsenwerte gibt es wie erwartet keine Veränderungen.

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