Friedrich Merz sieht sich gern als "obere Mittelschicht" – obwohl er am liebsten im Privatflugzeug aufkreuzt. Fliegt er als Kanzler auch selbst die Regierungsmaschine?
Friedrich Merz ist begeisterter Privatflieger. In seine Diamond DA62 mit dem Kennzeichen D-IAFM (FM wie Friedrich Merz?) passen sieben Personen, die dann etwa 2380 Kilometer zurücklegen können. Die Diamond ist kein Privatjet, sondern ein privates Propellerflugzeug. Die Maschine misst keine zehn Meter. Merz pendelt mit ihr zwischen seinem Wahlkreis im Sauerland und Berlin.
Die Regierungsflieger vom Typ Airbus A340-300 dagegen gehören zu den ganz großen Vögeln, sie bieten Platz für bis zu 143 Passagiere. Spannweite und Länge betragen über 60 Meter. Vier Triebwerke sorgen für eine Reisegeschwindigkeit von 890 km/h.
Friedrich Merz würde die Lizenz fehlen
Wenn der CDU-Chef Kanzler werden sollte, würde ihn die Flugbereitschaft der Bundeswehr aber noch lange nicht ans Steuer des Airbus lassen. Für seine eigene Maschine benötigt Merz eine Privatpilotenlizenz (PPL), ergänzt um ein MEP-Rating ("Multi Engine Piston"), weil die Diamond zwei Motoren hat. Das reicht für ein großes Verkehrsflugzeug bei Weitem nicht. Für das Fliegen einer Regierungsmaschine wären dann noch weitere Ausbildungsschritte für die Berufspilotenlizenz (CPL) bis zur Verkehrspilotenlizenz (ATPL) nötig.
Millionär Merz könnte die Kosten einer solchen Ausbildung vielleicht tragen. Aber um die vollgültige Verkehrspilotenlizenz zu erhalten, müsste er eine etwa zwei Jahre dauernde Pilotenausbildung machen und anschließend mindestens 1500 Flugstunden absolvieren. Wenn die komplette Ausbildung beendet wäre, wäre wahrscheinlich die Legislaturperiode beinahe abgelaufen. Und zum Regieren hätte Friedrich Merz kaum Zeit gefunden