Auch viele Reiche leiden unter den Feuern in Los Angeles. Einige engagieren für viel Geld private Feuerwehrleute – den städtischen Einsatzkräften vertrauen sie nicht mehr.
In Los Angeles brennt es – und das Feuer macht keinen Unterschied zwischen Reich und Arm. Auch Luxus-Gegenden in der US-Westküstenmetropole sind stark von den Bränden betroffen, Stars wie Paris Hilton, Mel Gibson oder Anthony Hopkins haben ihre Villen verloren. "Mein Zuhause sah aus wie Dresden", sagte Mel Gibson und verglich seinen Wohnort mit der sächsischen Stadt nach den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg.
Und doch zeigt sich erneut, dass die Reichen und Schönen eben doch etwas besser dran sind als der Rest der Bevölkerung, der unter der Brandkatastrophe leidet. Einige Prominente und Superreiche hoffen, ihr vom Feuer bedrohtes Hab und Gut mithilfe ihrer finanziellen Möglichkeiten zu retten: Sie heuern private Feuerwehrleute an, die die Flammen bekämpfen sollen – und bieten dafür viel Geld.Los Angeles Feuersturm PAID 21.42
Reiche vertrauen der Feuerwehr nicht
"Die Ereignisse dieser Woche haben gezeigt, dass man der Stadt nicht vertrauen kann, unser Eigentum zu schützen. Ich habe das Geld, also warum nicht?", zitierte die "Daily Mail" eine Quelle, die ihren Namen nicht öffentlich genannt haben wollte. Andere gehen offener mit ihren Offerten um. Ein Immobilienmanager aus Los Angeles postete online: "Kennt jemand private Feuerwehrleute, die unser Haus in den Pacific Palisades beschützen können? Schnelles Handeln ist gefragt, die Häuser der Nachbarn brennen alle. Ich zahle jede Summe." Nach einem mächtigen Shitstorm löschte er nicht nur den Post auf X, sondern auch gleich seinen Account.
Auch der Politiker und Milliardär Rick Caruso, der 2022 die Bürgermeisterwahl gegen die aktuelle Amtsinhaberin Karen Bass verlor, ist in die Kritik geraten. Laut "New York Times" hat auch er private Feuerwehrleute engagiert und zusätzliche Wassertanks geordert – mit Erfolg.Feuerwehr bei Los Angeles kämpft gegen flammendes Inferno 08.03
2000 US-Dollar Stundenlohn
"Mein Telefon klingelt ununterbrochen. Die Nachfrage war noch nie so groß", berichtete Chris Dunn, Eigentümer der Feuerschutzfirma Covered 6, der "Daily Mail". Die reichen Kunden sollen dabei einen Stundenlohn von 2000 US-Dollar bieten. Normalerweise koste eine private Zweimannfeuerwehr mit einem kleinen Fahrzeug 3000 Dollar am Tag, sagte Bryan Wheelock, Vizepräsident eines Brandbekämpfungsunternehmens in Oregon, der "New York Times". Bei 20 Feuerwehrleuten mit vier Löschfahrzeugen würden bis zu 10.000 Dollar fällig.
Zum Vergleich: Feuerwehrleute, die bei der Stadt Los Angeles angestellt sind, verdienen in der höchsten Lohnstufe bis zu 125.000 Dollar im Jahr. Auf die städtische Feuerwehr wollen sich die Wohlhabenden aber nicht mehr verlassen. Diese hat große Schwierigkeiten, die Brände in den Griff zu bekommen, vereinzelt hatte es zudem Probleme mit dem Wassersystem gegeben.
Strenge Regeln für Wasserverbrauch in Los Angeles
An diesen Problemen aber sollen auch die Promis ihren Anteil haben. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Strafen gegen Stars gegeben, weil sie zu verschwenderisch mit den Wasserressourcen umgegangen waren. In Los Angeles gibt es aufgrund der Wasserknappheit strenge Regeln für die Gartenbewässerung. Kim Kardashian soll für den etwa 30.000 Quadratmeter großen Park auf ihrem Anwesen aber 800.000 Liter mehr verbraucht haben, als ihr zustanden. Auch andere Prominente wurden in der Vergangenheit von der Stadt wegen Wasserverschwendung zur Kasse gebeten – darunter Sylvester Stallone und Kevin Hart.
Quellen: "Daily Mail", Feuerwehr Los Angeles, "New York Times", "Los Angeles Times"