3 months ago

"Liste mit vielen Zielen": Teheran soll Plan für weiteren Angriff auf Israel haben



Nach einem massiven Beschuss aus dem Iran in dieser Woche schwört Israels Regierungschef Netanjahu Vergeltung. In diesem Fall wiederum will Teheran zurückschlagen. Der Plan hierfür sei "komplett fertig", berichtet die iranische Nachrichtenagentur Tasnim.

Die Führung in Teheran hat iranischen Medienberichten zufolge für den Fall eines israelischen Gegenangriffs bereits Vorbereitungen für einen weiteren iranischen Angriff auf Israel getroffen. Der "Plan für die notwendige Antwort auf eine mögliche Aktion" Israels sei "komplett fertig", berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf Militärkreise. "Wenn Israel handelt, wird der iranische Gegenangriff ausgeführt", zitiert das Medium Militärkreise.

Demnach verfügt der Iran über "eine Liste mit vielen israelischen Zielen". Der iranische Großangriff vom vergangenen Dienstag habe "gezeigt, dass wir jeden Punkt, den wir wollen, dem Erdboden gleichmachen können", hieß es in Militärkreisen laut Tasnim weiter.

Der Iran hatte Israel am Dienstagabend zum zweiten Mal binnen sechs Monaten direkt angegriffen. Nach Angaben der israelischen Armee konnte ein großer Teil der rund 200 iranischen Raketen abgefangen werden. Teheran reagierte damit nach eigenen Angaben auf die israelische Militäroffensive im Südlibanon gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz und die Tötung von deren Anführer Hassan Nasrallah.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte danach Vergeltung an; Teheran habe "einen großen Fehler gemacht" und werde "dafür bezahlen". Seither laufen international Bemühungen, eine weitere Eskalation zu verhindern.

Iran warnt vor "noch stärkerer Reaktion"

Der iranische Außenminister Abbas Aragtschi warnte am Samstag, dass sein Land auf einen israelischen Angriff mit einer "noch stärkeren Reaktion" antworten werde. Auf jeden israelischen Angriff werde es eine "proportionale und ähnliche und sogar stärkere Reaktion des Iran geben", sagte Aragtschi bei einem Besuch in der syrischen Hauptstadt Damaskus, wo er mit Machthaber Baschar al-Assad - einem Verbündeten Teherans - zusammengetroffen war.

Unterdessen besuchte der iranische Ölminister Mohsen Paknedschad an diesem Sonntag demonstrativ eine Ölanlage auf der Insel Charg. Der Besuch in der Region sei "eine normale Geschäftsreise", sagte der Minister im Staatsfernsehen. "Wir haben keine Angst, dass unsere Feinde eine Krise anzetteln", betonte er. Auf der im Persischen Golf gelegenen Insel befindet sich das größte iranische Erdöl-Exportterminal.

Am Donnerstag hatte US-Präsident Joe Biden gesagt, dass Washington mit dem engen Verbündeten Israel über einen Angriff auf die iranischen Ölanlagen "im Gespräch" sei. Anschließend war der Ölpreis sprunghaft gestiegen. Biden riet dann am Freitag der israelischen Regierung davon ab, die iranischen Öleinrichtungen anzugreifen, und forderte sie auf, "über andere Alternativen nachdenken". Einen Angriff auf iranische Atomanlagen hatte er bereits vorher abgelehnt.

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