Legendäres Gefängnis: Letzter lebender Alcatraz-Häftling sieht Trumps Plan skeptisch

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Donald Trump hat eine Reaktivierung des berühmten Gefängnisses Alcatraz vor. Doch dieses Vorhaben umzusetzen scheint fast unmöglich, findet auch ein ehemaliger Insasse.

1963 wurde das berühmt-berüchtigte Hochsicherheitsgefängnis Alcatraz geschlossen. Seit Jahrzehnten ist die Anlage auf einer Insel vor der Küste von San Francisco eine Touristenattraktion. Doch Donald Trump möchte das ändern – zumindest hat der US-Präsident die Idee ins Spiel gebracht, Alcatraz wieder zu einem Gefängnis für Schwerverbrecher zu machen.

Charlie Hopkins weiß, wie es sich anfühlt, dort eingesperrt zu sein. Der 93-Jährige saß auf Alcatraz drei Jahre lang in Haft und dürfte laut dem Nationalarchiv der letzte lebende Häftling sein. Den Plan von Donald Trump sieht Hopkins kritisch: "Es wäre so teuer", sagte er der BBC. "Damals lief das Abwassersystem direkt in den Ozean. Man müsste einen anderen Weg finden, damit umzugehen."

Donald Trump möchte Alcatraz wiedereröffnen

Trump hat nach eigenen Angaben die Behörden angewiesen, den früheren Gefängniskomplex zu modernisieren, zu vergrößern und wiederzueröffnen. Alcatraz solle zu einem "Symbol des Rechts, der Ordnung und der Gerechtigkeit" werden. Der Ort repräsentiere "etwas sehr Starkes, sehr Mächtiges in Bezug auf Recht und Ordnung". 

Experten halten das Vorhaben für kaum umsetzbar. Die Kosten, um das Gefängnis modernen Standards anzupassen, seien deutlich zu hoch. Es gebe derzeit kein Wasser, keine Kanalisation und nur teilweise Elektrizität. "Wenn es darum geht, das Gefängnisgebäude für die Unterbringung von Menschen umzubauen, halte ich das nicht für machbar. Es müsste abgerissen und neu gebaut werden", sagte der Historiker John Martini dem "San Francisco Chronicle".

Charlie Hopkins bezeichnet sich selbst als Trump-Unterstützer, glaubt aber auch nicht an dessen Ankündigungen. "Er möchte diesen Ort nicht wieder öffnen"; sagte der frühere Insasse der BBC. Der Präsident wolle "gegenüber der Öffentlichkeit ein Zeichen setzen" gegen illegale Einwanderung und Verbrechen.

In Alcatraz saßen bekannte Straftäter wie Al Capone ihre Haftstrafen ab. Charlie Hopkins wurde wegen mehrfachen Raubs und Entführung zu 17 Jahren Haft verurteilt und kam 1955 nach Alcatraz, weil er in einem anderen Gefängnis für Unruhe gesorgt hatte. "Es gab dort nichts zu tun", erinnert er sich an seine Zeit in der Haftanstalt. "Man konnte in seiner Zelle hin und her gehen und Liegestützen machen." 1958, fünf Jahre vor der Schließung, wurde er entlassen.

Quellen: BBC, Donald Trump auf Truth Social, "San Francisco Chronicle", Nachrichtenagentur AFP