Das ukrainische Militär ist auf das Starlink-Satellitensystem angewiesen. Mit dem neuen Kalinka-System wollen die Russen es stören.
Das Starlink-System ist eine zentrale Säule der ukrainischen Streitkräfte. Über die Satelliten des umstrittenen Milliardärs Elon Musk läuft die Kommunikation der Fronteinheiten, auch das Feuer der Artillerie wird mit ihrer Hilfe koordiniert. Zu Beginn des Krieges war die Kommunikation sehr viel schwerfälliger. Heute sind die ukrainischen Angriffe mit See- oder Flugdrohnen tief in Russland ohne Starlink kaum denkbar.
Kein Wunder, dass die Russen versuchen, es zu stören. Etwa, indem sie sich auf dem Graumarkt eigene Terminals besorgen. Diese Systeme werden hochgefahren und verursachen in einem Gebiet so lange Datenverkehr, bis der Transfer der Ukrainer ins Stocken gerät.Ukraine Starlink17h
Ukraine benötigt das Starlink-System
Doch nun sollen die Russen ein weitaus besseres System namens Kalinka zur Verfügung haben. Sie sprechen von einem "Starlink-Killer". Das System wurde vom russischen Zentrum für unbemannte Systeme und Technologien (CBST) entwickelt und ist speziell darauf ausgelegt, die von der Ukraine verwendeten Starlink-Signale zu orten, zu erkennen und zu stören.
Laut der russischen Nachrichtenagentur TASS sagte der Vorstandsvorsitzende des CBST, Andrei Bezrukov, dass Kalinka schon in der Ukraine eingesetzt wurde und dort seine Wirksamkeit bewiesen habe. Im kleinen Maßstab soll die Serienproduktion begonnen haben.
Das System soll eine Reichweite von 15 Kilometern haben. Es kann die Terminals aufspüren, lokalisieren und auch den Datenverkehr stören. Kalinka soll in mobile Plattformen integriert werden, darunter Boote und Hubschrauber.Starlink Charkiw 16:56
Kompaktes und mobiles System
Die Russen arbeiten unentwegt daran, die Starlink-Terminals zu blockieren. Das ist aber nicht so einfach. Zum einen ist das Signal ungewöhnlich stark, weil die Satelliten relativ niedrig fliegen. Und dann kann ein Terminal leicht abgeschirmt werden. Genau genommen benötigt man nur eine nach oben offene tiefe Grube, die mit Metall ausgekleidet ist, und die es zulässt, die Satelliten anzuvisieren. Beim russischen Einmarsch in der Region Charkiw im Sommer gelang es den Kremltruppen allerdings, Starlink zeitweise flächig auszuschalten. Mit einem System wie Kalinka will Moskau der Drohnenangriffe tief im Land Herr werden.
Über die Leistungsfähigkeit kann man derzeit kaum etwas sagen, auf jeden Fall scheint Kalinka sehr kompakt zu sein. Offenbar benötigt es auch keinen riesigen Sendemast. All das deutet darauf hin, dass Kalinka "clever" arbeitet und nicht versucht, mit brutaler Signalstärke den Datenverkehr zu stören.
Quelle: ISW