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Konkurrent räumt Niederlage ein: Mitte-Links-Kandidat gewinnt Präsidentschaftswahl in Uruguay



Bei der ersten Abstimmung gab es keinen neuen Präsidenten in Uruguay. Kandidat Orsi lag zwar vorn, aber hatte nicht genügend Unterstützer. Auch in anschließenden Umfragen rangierte er vor seinem Konkurrenten Delgado. Jetzt ist klar, wer das südamerikanische Land regieren wird.

Bei den Präsidentschaftswahlen in Uruguay hat sich der Mitte-Links-Kandidat Yamandu Orsi durchgesetzt. Nach Auszählung von 87 Prozent der Stimmen lag Orsi nach offiziellen Angaben mit 49,3 Prozent vor dem konservativen Kandidaten Alvaro Delgado, der 46,4 Prozent der Stimmen erhielt. In einer Rede vor Anhängern kündigte der Wahlsieger an, er werde "immer wieder" zum nationalen Dialog aufrufen, "um die besten Lösungen zu finden".

Delgado hatte nach Bekanntwerden erster Hochrechnungen bereits seine Niederlage eingestanden. "Heute haben die Uruguayerinnen und Uruguayer entschieden, wer die Präsidentschaft der Republik übernehmen wird", sagte Delgado vor Anhängern in Montevideo. "Traurig, aber ohne Schuldgefühle, können wir demjenigen gratulieren, der gewonnen hat - aufrichtig und aus vollem Herzen."

Der amtierende konservative Präsident Luis Lacalle Pou gratulierte Orsi zum Wahlsieg und bot seine Unterstützung für den Übergangsprozess an. Orsi erklärte, keinen radikalen Kurswechsel vornehmen zu wollen. Trotz einiger Herausforderungen wie hoher Lebenshaltungskosten und steigender Kriminalität verlief der Wahlkampf in dem südamerikanischen Land weitgehend spannungsfrei. Uruguay gilt als relativ wohlhabend und politisch stabil.

In der ersten Runde Ende Oktober hatte Orsi vom Parteibündnis Frente Amplio (Breite Front) mit fast 44 Prozent den ersten Platz erreicht. Der 57-Jährige lag auch in den Umfragen für die zweite Runde leicht vorn, der Abstand zu Delgado von der Nationalen Partei des amtierenden Präsidenten Luis Lacalle Pou hatte sich in den letzten Tagen vor der Wahl jedoch verringert.

Die Wahlen in Uruguay reihen sich in einen weltweiten Trend ein, bei dem die Regierungsparteien in diesem Jahr vielfach an Zustimmung verloren haben. Experten sehen darin eine Reaktion der Wähler auf wirtschaftliche Schwierigkeiten wie die Inflation. Auch in Großbritannien, Japan und den USA haben die Wähler die Regierungsparteien abgestraft.

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