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Kommandeur in Untersuchungshaft: Erpressung und Folter - Skandal um ukrainische Pionierbrigade



Ein ukrainisches Online-Portal berichtet über Fälle von Machtmissbrauch, Erpressung, Folter und Vetternwirtschaft in einer Pionierbrigade. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt. Nun sitzt der Kommandeur der Einheit in Untersuchungshaft.

Das ukrainische Bezirksgericht in der Stadt Ternopil hat gegen den Kommandeur der 211. Pontonbrückenbrigade Untersuchungshaft angeordnet. Zudem legte das Gericht eine Kaution in Höhe von umgerechnet rund 21.000 Euro fest. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft Oberst Oleg Poberezhnyuk Amtsmissbrauch vor. Der Offizier soll im Herbst 2023 vier Untergebenen befohlen haben, ein Privathaus in der westukrainischen Region Chmelnyzkyj zu bauen. Die Behörde gab bekannt, auch weitere mögliche Taten zu untersuchen. Dabei gehe es um Vorwürfe der körperlichen Gewalt gegen Untergebene, Erpressung und Machtmissbrauch.

Bereits Anfang der Woche berichtete das Online-Portal "Ukrainska Prawda" über zahlreiche Fälle von Missbrauch, Folter und Vetternwirtschaft innerhalb der Einheit. Demnach soll Poberezhnyuks Ehefrau als Mitarbeiterin in einem Rekrutierungszentrum vornehmlich Verwandte und Bekannte des Paares auf Spitzenposten der Brigade geschleust haben.

"Alle Verantwortlichen müssen bestraft werden"

"Der Missbrauch von Soldaten wurde hauptsächlich vom Sohn des Stabschefs Pastukh, dem Patenkind des Brigadekommandanten Poberezhnyuk, begangen", sagte ein ermittelnder Beamte dem Portal. Ihm zufolge drohte dieser Angehörigen der Einheit, sie zur Infanterie versetzen zu lassen, wo die Wahrscheinlichkeit, getötet zu werden, deutlich höher sei. Mit dieser Drohung habe er Geld von ihnen erpresst. Zudem sollen Soldaten an ein Holzkreuz gefesselt, brutal geschlagen und in Käfige gesperrt worden sein. Fotos und Videos, die die Misshandlungen zeigen sollen, sind bereits im Internet aufgetaucht.

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde Oberst Poberezhnyuk vom Dienst suspendiert. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr Syrskyi, sowie Verteidigungsminister Rustem Umjerow ordneten Untersuchungen an, um die Vorwürfe zu überprüfen. "Ein solches Verhalten ist im dritten Kriegsjahr inakzeptabel", sagte Umjerow. "Meine Position als Minister ist klar: Alle Verantwortlichen müssen bestraft werden."

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Die 211. Pontonbrückenbrigade ist Teil der Unterstützungstruppen der ukrainischen Armee und nimmt nicht an Kampfhandlungen teil. Zu ihren Aufgaben gehören Pionierarbeiten, etwa die Errichtung von Übergängen, etwa über Flüsse, und der Bau von Verteidigungsanlagen im Hinterland.

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