Die Große Koalition in Berlin streicht den Landeshaushalt zusammen. Nach ersten Einsparungen im laufenden Jahr sollen 2025 rund drei Milliarden Euro wegfallen. Vor einer entscheidenden Sitzung wird bekannt: Der Sparkurs hat mit dem 29-Euro-Ticket ein prominentes Opfer.
Das 29-Euro-Monatsticket für den öffentlichen Personennahverkehr im Berliner Stadtgebiet soll im kommenden Jahr abgeschafft werden. Schwarz-Rot will die Kosten von bis zu 300 Millionen Euro jährlich für das sogenannte Berlin-Abo im Haushalt 2025 einsparen, wie aus Koalitionskreisen verlautete.
Das derzeitige 29-Euro-Ticket war erst im Juli 2024 in Form eines Jahres-Abos eingeführt worden und steht in Konkurrenz zum Deutschlandticket, mit dem Fahrgäste bundesweit für derzeit 49 Euro den öffentlichen Personennahverkehr nutzen können. Das Extra-Angebot für den öffentlichen Berliner Stadtverkehr hatte es vor allem auf Wunsch der SPD in den Berliner Koalitionsvertrag geschafft. Auch die CDU hatte für preiswerte Mobilität geworben.
Wann genau das 29-Euro-Ticket abgeschafft werden soll, ist bislang unklar. Zuletzt war im Zuge der Beratungen über Milliardeneinsparungen im Landeshaushalt auch davon die Rede, es auf 39 Euro zu verteuern. Bereits vor der Einführung war das Berliner Ticket in die Kritik geraten, etwa aus Bayern oder von Bundesverkehrsminister Volker Wissing. "Da scheint ja genügend Geld in der Kasse zu sein", hatte der frühere FDP-Politiker im April gesagt. Im Nahverkehr brauche es nicht nur niedrige Preise, sondern auch ein gutes Angebot.
Acht Milliarden Euro sparen bis 2026
Für 2025 hat sich die Berliner Regierungskoalition aus CDU und SPD vorgenommen, drei Milliarden Euro im bislang etwa 40 Milliarden Euro umfassenden Haushalt einzusparen. Seit dem Wochenende kursiert eine Liste, die aber noch nicht vollständig ist. Am frühen Abend kommen die Spitzen von CDU und SPD zu einem Koalitionsausschuss im Roten Rathaus zusammen, um sich endgültig auf das Gesamtpaket zu verständigen.
Nach ersten Einsparungen im laufenden Jahr und den drei Milliarden für 2025 ist für 2026 von fünf Milliarden Euro die Rede. Die Frage, wie das 2026 funktionieren soll, wird erst bei der Aufstellung des Doppelhaushalts 2026/27 im kommenden Jahr beantwortet.