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KNN-Förderung: Wie Sie bauen müssen, wenn Sie die neue Bauförderung nutzen wollen



Die Bundesregierung hat ein weiteres Programm zur Bauförderung vorgestellt. Dieses Mal spielt die Energieeffizienz keine so große Rolle. Das müssen Sie über das neue Programm wissen.

Die Baubranche kommt nicht aus der Krise, der Neubau stockt. Auch deswegen stellt Bauministerin Klara Geywitz nun ein weiteres Förderprogramm für den Neubau vor: "Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment". Es mag an der klammen Haushaltslage oder ihrer Überzeugung von sehr zielgerichteten Förderungen liegen: Wer damit gefördert werden will, muss strenge Auflagen erfüllen. Und zwar in zwei Bereichen, in denen die Politik bisher kaum eingegriffen hat.

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Doch erst mal: Wie wird überhaupt gefördert? Insgesamt stehen dem Programm 2 Mrd. Euro zu Verfügung, 350 Mio. Euro ab dem 1. Oktober bis Ende des Jahres, der Rest 2025. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet im Rahmen der Förderung Kredite in Höhe von 100.000 Euro mit einem Zins von 2 Prozent bei 35 Jahren Laufzeit und zehn Jahren Zinsbindung oder 1 Prozent bei 10 Jahren Laufzeit und Zinsbindung an. Das ist deutlich niedriger als bei marktüblichen Baukrediten aktuell. 

Für die Bauförderung muss die Wohnung klein und günstig sein

Was müssen Bauherren dafür erfüllen? Immer wieder hat Geywitz seit Beginn ihrer Amtszeit versucht, eine Diskussion um die steigenden Flächen von Wohnraum anzuregen, jetzt macht sie Ernst. Die Förderung kriegt nur, wer sich an bestimmte Flächen-Begrenzungen hält. 

  • Bei einer 1-Zimmer-Wohnung gilt eine Grenze von 40 Quadratmetern.
  • Bei 2 Zimmern darf die Fläche maximal 55 Quadratmeter betragen.
  • Drei Zimmer dürfen höchstens 70 Quadratmeter groß sein.
  • Eine 4-Zimmer-Wohnung darf maximal 85 Quadratmeter groß sein. 
  • Jeder zusätzliche Raum kann bis zu zusätzlich 15 Quadratmeter ergänzen.

Damit soll die Wohnfläche pro Person eingeschränkt werden, was natürlich nur begrenzt durch die Definition über die Zimmeranzahl gelingt. Theoretisch kann eine einzelne Person sich den Bau einer 80-Quadratmeter-großen Vierzimmerwohnung fördern lassen.

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Die zweite ungewöhnliche Anforderung: Die Baukosten werden begrenzt. Es gibt dafür allerdings keine statische Maximalsumme, sondern sie hängt von verschiedenen Faktoren wie Heizungsart oder Standort ab. Laut Ministerium orientieren sich die Grenzen an den mittleren Baukosten für Wohngebäude in Deutschland mit einem einfachen Standard. Mit einem Tool auf der Ministeriumsseite lässt sich herausfinden, ob sich die eigenen Baukosten im Rahmen der Grenzwerte bewegen. Der Gedanke: Durch die Begrenzung werden Bauherren gezwungen, auf die Luxusausstattung zu verzichten. In Folge sollen die Wohnungen günstiger angeboten werden, unter anderem zur Miete. Auch hier sind die Baukosten ein Umweg zum eigentlichen Ziel: So wie die Bundesregierung nicht vorschreiben kann, wie viele Menschen in einer geförderten Wohnung leben, so darf sie auch keine Maximalmieten für Bauförderungen angeben. Mietrecht ist Ländersache. 

Durch die Begrenzung soll außerdem die Produktivität der Baubranche gesteigert werden – auch das ist ein Thema, das die Bauministerin schon länger umtreibt. Das heißt: Bauunternehmen sollen auf effiziente Bauweisen – zum Beispiel Modulbau – zurückzugreifen, um die Baukosten niedrig zu halten. 

Klimafreundlich soll es auch sein

Die Baukosten in die Höhe treiben, könnte unterdessen die dritte Bedingung: Die günstigen und kleinen Wohnungen sollen klimafreundlich sein. Anders als in bisherigen Programmen zählt dafür nicht ausschließlich der Energieverbrauch beim "Betrieb", also Bewohnen des Hauses, sondern der gesamte "Lebenszyklus", also zum Beispiel auch die verwendeten Materialien.

Das Haus darf also im Effizienzhaus-55-Standard gebaut werden (der seit Anfang des Jahres sowieso Pflicht ist), muss aber im gesamten Lebenszyklus so viele Emissionen einsparen, wie ein Haus nach Effizienzstandard 40 (also mit strengeren Vorgaben). Das heißt zum Beispiel: Ein Haus könnte schlechter gedämmt sein, wenn es dafür Recycling-Baustoffe verwendet. Energieberater sollen diese Bilanzierung umsetzen. Wer doch etwas nachhaltiger baut (also nach EH40-Standard) kann ab 2025 statt der 100.000-Euro-Kreditsumme sogar 150.000 Euro erhalten. 

Die Bauministerin erhofft sich von dem Programm die Förderung von 150.000 Wohneinheiten. Zum Vergleich: Das Programm "Klimafreundlicher Neubau" hat vom 1. März vorigen Jahres bis zum 29. September dieses Jahres 83.000 Wohneinheiten gefördert. Doch es ist nicht ganz trivial, Förderprogramme genau so zu gestalten, dass es nicht mehr Nachfrage als Budget gibt und gleichzeitig das gesamte Budget genutzt wird. Das Ministerium behält sich vor, den Zinssatz anzupassen, sollten aufgrund der strengen Bedingungen weniger Anträge auf Förderung eingehen.

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