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Keine Faktenchecks: Wie sich Instagram gerade verändert



Mark Zuckerberg verkündet, dass Meta Kooperation mit unabhängigen Faktencheckern beendet, zumindest in den USA. Was heißt das für EU-Nutzer?

Facebook-Chef Mark Zuckerberg, 40, bringt Facebook und Instagram derzeit mit einigen bemerkenswerten Manövern auf eine neue politische Linie. Die Aufregung im Netz ist groß, der Vorwurf an Zuckerberg, er werfe sich vor dem nächsten US-Präsidenten Donald Tump, 78, in den Staub und öffne einer weiteren Spaltung der Gesellschaft Tür und Tor. Was auf die Nutzerinnen und Nutzer zukommt

Möglicherweise ist der abrupte Kurswechsel, den Zuckerberg jetzt vollzieht, auf eine nicht minder scharfe Drohung zurückzuführen, die Trump in seinem im September veröffentlichten Buch "Save America" an Zuckerberg richtete: Dieser habe sich bei der Wahl 2020 gegen Trump verschworen und er werde "sein Leben hinter Gittern verbringen", sollte er das noch einmal tun.

Dass der Ton unter den Nutzern von Instagram und Facebook in Zukunft eine ähnliche Schärfe annehmen könnte, darauf deuten zumindest die Entwicklungen der letzten Jahre hin. Seit Elon Musk, 53, Twitter gekauft und umbenannt hat und es zulässt, dass Falschmeldungen ohne Konsequenzen frei verbreitet werden können, ist dort die sogenannte Hassrede in die Höhe geschnellt.

Keine Faktenchecker bei Meta: Was ändert sich für die Nutzer?

Zunächst gilt das Ende der Kooperation mit Faktencheckern nur für die Vereinigten Staaten von Amerika. Eine Ankündigung, sie auch hierzulande auszusetzen, gibt es bislang nicht. Allerdings zeigt sich das Europäische Faktencheck Netzwerk in einer Stellungnahme enttäuscht über die Entwicklungen und verurteilt, dass Zuckerberg einen Zusammenhang zwischen dem Überprüfen von Fakten und Zensur herstelle.

Vereinfacht ausgedrückt dürfte sich, jedenfalls in den USA, eine Situation ergeben, wie sie bereits vor 2020 bestand. Denn erst seit der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden massenhaften Verbreitung von Falschinformationen wurden Faktenchecker bei den Meta-Töchtern eingesetzt. Dabei handelte es sich um renommierte Medienhäuser und Nachrichtenagenturen, denen Zuckerberg nun öffentlich vorwirft, mit zu viel politischer Agenda Einfluss nehmen zu wollen.

Zwei wichtige Dinge haben sich seit 2020 jedoch geändert: Der von Bots erzeugte Traffic auf den Seiten ist weiter gestiegen, ebenso wie die Fähigkeiten von KI-Systemen. Beides zusammen hat das Potenzial, Fake News noch effektiver zu verbreiten.

Allerdings gibt es auch einen entscheidenden Unterschied zwischen Metas Sozialen Netzwerken und Musks X, zumindest in Europa. Denn in der Europäischen Union ist Meta im Rahmen des "Digital Services Act" (DSA) im Gegensatz zu X als sogenannter Gatekeeper definiert. Solche Gatekeeper-Unternehmen sind an bestimmte Grundsätze gebunden - dazu gehört auch, dass sie keine Falschinformationen verbreiten. Sollte sich also herausstellen, dass Instagram und Facebook diese Inhalte nicht ausreichend moderieren, könnte die EU Strafen von bis zu sechs Prozent des Jahresumsatzes eines Unternehmens verhängen. Vielleicht wird sich dann zeigen müssen, ob das DSA ein zahnloser Tiger ist oder nicht.

Fazit: Abwarten, Tee trinken - und dann zu Bluesky?

Letztlich bleibt den Nutzerinnen und Nutzer von Instagram und Facebook also wohl oder übel nur abzuwarten, welche Trends sich in ihren sozialen Netzwerken entwickeln und wie sich der Ton im Netz dadurch verändert. Die Aufregung ist jedenfalls groß und viele Nutzerinnen und Nutzer suchen auf Google vermehrt nach Alternativen zum Zuckerberg-Imperium, etwa nach Bluesky oder Diaspora. Auch die Frage, wie man Facebook-Accounts löschen kann, wird seit dem Zuckerberg-Statement vermehrt im Netz recherchiert, wie sich auf dem Suchanfragen-Analyseportal Google Trends in Erfahrung bringen lässt. Allerdings handelt es sich dabei in der absoluten Zahl wohl um zu wenige Menschen, als dass eine Massenbewegung zu erwarten wäre.

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