Trumps Wunschkandidat für das Amt des Justizministers scheidet aus dem Rennen, als ihm sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen wird. Auch der Kandidat fürs US-Verteidigungsministerium muss sich wegen ähnlicher Vorwürfe rechtfertigen: Der Fox-Moderator Hegseth betont seine Unschuld.
Der vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump für den Posten des Verteidigungsministers vorgesehene Pete Hegseth hat sich zu einem Polizeibericht geäußert, der Anschuldigungen des sexuellen Übergriffs gegen ihn enthält. "Die Angelegenheit wurde vollständig untersucht und ich wurde vollständig entlastet", sagte Hegseth zu Reportern am US-Kapitolgebäude, wo er Senatoren traf, um sich Unterstützung für seine Bestätigung als Minister zu holen.
In dem ausführlichen Ermittlerbericht, der am Mittwochabend (Ortszeit) veröffentlicht wurde, sagte eine Frau, sie sei 2017 von Hegseth sexuell angegriffen worden. Zuvor habe er ihr das Telefon weggenommen und die Tür zu einem Hotelzimmer blockiert und sich geweigert, sie gehen zu lassen. Hegseth sagte der Polizei damals, die sexuelle Begegnung mit der Frau sei einvernehmlich gewesen, er bestritt laut Bericht ein Fehlverhalten. Im Bericht steht nicht, dass die Polizei zu dem Ergebnis kam, dass die Vorwürfe gegen Hegseth falsch seien. Demnach wurde empfohlen, den Fall der Bezirksstaatsanwaltschaft von Monterey in Kalifornien zur Prüfung vorzulegen.
Der Fall war vergangene Woche an die Öffentlichkeit gelangt. Dabei wurde bestätigt, dass eine Frau Hegseth im Oktober 2017 einen sexuellen Übergriff vorgeworfen hatte, nachdem er eine Rede bei einer republikanischen Veranstaltung für Frauen in Monterey gehalten hatte. Laut Hegseths Anwalt Tim Palatore wurde der Frau 2023 im Rahmen einer vertraulichen Einigung Geld gezahlt, um eine Klage abzuwenden.
Matt Gaetz verzichtet auf ein Amt
Nach Angaben des Ermittlerberichts war die Polizei alarmiert worden, weil eine Patientin um eine Untersuchung wegen eines sexuellen Übergriffs gebeten hatte. Die Patientin äußerte demnach die Vermutung, sie sei fünf Tage zuvor Opfer eines Übergriffs geworden. Sie könne sich aber nicht an viele Details erinnern. Womöglich sei ihr etwas in ihr Getränk gekippt worden, bevor sie in einem Hotelzimmer gelandet sei, wo sich der sexuelle Übergriff ereignet habe.
Zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Übergriffs befand sich Hegseth im Scheidungsverfahren mit seiner zweiten Ehefrau. Diese hatte die Scheidung beantragt, nachdem Hegseth mit einer Fox-News-Produzentin ein Kind bekommen hatte, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Auch seine erste Ehe ging Gerichtsunterlagen zufolge 2009 nach Ehebruch durch Hegseth zu Ende.
Der von Trump für den Posten des Justizministers eigentlich vorgesehene Republikaner Matt Gaetz hatte zur gleichen Zeit bekanntgegeben, dass er auf das Amt verzichtet. Seine Nominierung sei auf unfaire Weise eine Ablenkung beim Übergang zur neuen Regierung unter Trump geworden, teilte Gaetz mit. Gegen den Republikaner Gaetz gibt es Vorwürfe des sexuellen Fehlverhaltens. Diese ließen es als fraglich erscheinen, ob der Senat ihn als Justizminister und damit obersten Chef der Strafverfolgungsbehörden bestätigt hätte.