Bereits seit mehr als zwei Wochen trommeln Trumps Söhne Eric und Donald Jr. für ein neues Projekt. Nun kündigt es ihr Vater an. Die Familie baut offenbar ein Geschäftsmodell auf Krypto-Basis auf. Viele Details gibt es noch nicht. Der Telegram-Informationskanal zum Projekt ist aber brutal bebildert.
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat und Ex-Präsident Donald Trump hat den Start einer eigenen Krypto-Plattform angekündigt. Die US-Bürger würden schon "zu lange von den großen Banken und den Finanzeliten geschröpft", schrieb Trump auf seinem Online-Dienst Truth Social. Es sei an der Zeit, sich ihnen "gemeinsam entgegenzustellen".
Trump machte keine Angaben dazu, was genau sein Projekt unter dem Namen "The DeFiant Ones" vorsieht. Seine Söhne Eric und Donald Jr. hatten dieses in den vergangenen Wochen mehrfach beworben. Eric Trump schrieb etwa auf Twitter: "Ich bin wirklich in Krypto verliebt." In einem Interview mit der "New York Post" beschrieb er das Geschäftsfeld als "Digitale Immobilien" (Orig.: "digital real estate").
"Digital real estate" ist ein etwas schwammiger Begriff. Während in traditionellen Branchen darunter unter anderem die IT-Weiterentwicklungen für klassische Immobilien verstanden werden können, wird der Begriff auch für den (anteiligen) Besitz von nicht-physischen Dingen im Internet oder Metaverse genutzt - von Domain-Namen bis hin zu digitalen Konzerthallen, wo etwa Superstars exklusive Konzerte abhalten könnten. Trendbegriffe wie "Digital real estate" oder im Deutschen "Digitale Immobilien" nutzen nicht nur ernsthafte Geschäftsleute, sondern teils auch Nepper, Schlepper und Bauernfänger, um unbedarften Finanz-Neulingen etwa Coachings zu verkaufen.
Trump ist selbst Ether-Millionär
Während seiner Amtszeit hatte Trump sich ablehnend gegenüber Kryptowährungen geäußert und sie gar als "Abzocke" bezeichnet. Inzwischen wandelte sich seine Position grundlegend. Bei einem Wahlkampfauftritt Ende Juli hatte der 78-Jährige angekündigt, er werde "der Pro-Innovations- und Pro-Bitcoin-Präsident sein, den Amerika braucht". Er setzt sich damit von der Regierung von US-Präsident Joe Biden ab, die sich für eine Regulierung des Sektors einsetzt.
Trotzdem kann man nicht sagen, dass Trump nun die gesamte Bitcoin-Branche hinter sich versammeln kann. Eine Mini-Umfrage des Branchenmagazins "btc-echo" auf einer Messe in Prag im Juni legt nahe, dass das Stimmungsbild gespalten ist. Immerhin repräsentiert Trump eine Regierung, der viele Krypto-Enthusiasten generell skeptisch gegenüberstehen. Ein Befragter glaubt, dass Trumps Krypto-Liebelei nur "Marketing" sei.
Laut kürzlich veröffentlichten Unterlagen besitzt Trump zwischen einer und fünf Millionen Dollar in Ether, der zweitgrößten Kryptowährung der Welt. Für seine eigene künftige Krypto-Plattform wurde nun gar ein eigener Telegram-Channel gegründet. Das Gruppenbild zeigt Trump kurz nach dem Attentat auf ihn - mit Blut im Gesicht und gen Himmel gereckter Siegerfaust.