3 hours ago

Jury-Urteil: Mit Tee verbrüht: Starbucks muss Lieferfahrer 50 Millionen Dollar zahlen



Mit heißem Starbucks-Tee verbrühte sich ein Mann in Kalifornien die Genitalien. Eine Jury sprach ihm hohen Schadenersatz zu – Starbucks will gegen das Urteil in Berufung gehen.

Michael Garcia holte gerade einen Tee aus einem Starbucks-Drive-Thru in Los Angeles ab, als das Unglück passierte. Der Becher kippte im Auto um, der heiße Inhalt ergoss sich über den Schoß des Lieferfahrers. Garcia erlitt Verbrennungen dritten Grades.

Der Tee hatte seine Genitalien verbrüht, der Mann aus Kalifornien musste Hauttransplantationen und andere Behandlungen vornehmen lassen. Nach dem Malheur im Februar 2020 zog Michael Garcia gegen Starbucks vor Gericht und verklagte das Unternehmen auf Schadenersatz. Er sei für immer entstellt, argumentierten seine Anwälte. Eine Jury in Los Angeles hat Garcia recht gegeben – und ihm Schadenersatz in Höhe von 50 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 46 Millionen Euro) zugesprochen.

Starbucks schlug Vergleich vor, Opfer lehnte ab

Die Jury sah es als erwiesen an, dass der Deckel des Bechers nicht ausreichend gesichert war. "Dieses Juryurteil ist ein wichtiger Schritt, um Starbucks für die Missachtung der Kundensicherheit verantwortlich zu machen", sagte einer von Garcias Anwälten nach der Urteilsverkündung. Sein Mandant habe durch den Unfall "Entstellung, Schmerzen, Funktionsstörungen und psychische Schäden" erlitten. 

Nach Angaben der Kanzlei, die Garcia vertritt, strebte Starbucks einen Vergleich mit einer Zahlung von 30 Millionen US-Dollar an – inklusive einer Verschwiegenheitsklausel. Darauf wollten sich das Opfer und seine Anwälte nicht einlassen. Starbucks äußerte Mitgefühl gegenüber Garcia, wollte sich aber nicht öffentlich für den Vorfall entschuldigen und will gegen das Urteil der Jury in Berufung gehen. "Wir sind mit der Entscheidung der Jury, dass wir für diesen Vorfall verantwortlich seien, nicht einverstanden und halten den zugesprochenen Schadenersatz für überhöht", teilte das Unternehmen mit.

Der Fall erinnert an eine Klage aus den Neunzigern: Damals hatte eine Frau bei McDonald's Verbrennungen durch heißen Kaffee erlitten. Eine Jury sprach ihr drei Millionen Dollar zu. Ein Richter reduzierte den Betrag später auf eine unbekannte Summe unter 600.000 Dollar.

Quellen: AP, CNN, Trial Lawyers For Justice

Gesamten Artikel lesen





© Varient 2025. All rights are reserved