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Jobs der Kandidaten: Schüler, Rentner, Biersommelier – diese Menschen wollen in den Bundestag



Mehr als 4500 Personen mit rund 1170 Berufsbezeichnungen stehen auf der Wahlliste für den Bundestag. Eine Auswertung zeigt, welche Jobs am häufigsten vertreten sind.

4506 Kandidatinnen und Kandidaten sind auf der Wahlliste für den Bundestag aufgeführt. Unter ihnen sind erfahrene Berufspolitikerinnen und -politiker, aber auch Schüler und Studierende, für die ein Mandat mutmaßlich den Einstieg in die Berufswelt darstellen dürfte. Darüber hinaus bewerben sich Menschen aus mehr als 1000 unterschiedlichen Jobs fürs Parlament. Das Stellenportal Indeed analysierte die Wahlliste hinsichtlich aller der Berufe, Vornamen und des Alters der zur Kandidatur stehenden Personen.

Viele Kandidaten sind bereits im Bundestag

2025 treten knapp 1700 weniger Bewerberinnen und Bewerber als bei der vorherigen Wahl an, der Bundestag soll von derzeit 733 dauerhaft auf 630 Abgeordnete verkleinert werden. Auf der Liste stehen mehrheitlich Männer. Mit 1422 Kandidatinnen beträgt der Frauenanteil rund ein Drittel. Den größten Block unter den Berufsbildern bilden Berufspolitiker: 587 aktuelle Bundestagsabgeordnete wollen erneut ins Parlament gewählt werden. Dahinter folgen 248 Studierende, die zur Wahl antreten sowie 238 Rechtsanwälte oder Juristen. Auch Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz und Kanzlerkandidat Friedrich Merz sind zugelassene Rechtsanwälte. Viele stammen aus hochqualifizierten Bereichen oder üben akademische Berufe aus. Unter ihnen sind Lehrer, Geschäftsführer, Betriebswirtschaftler, Mediziner, oder Professoren. Mit mehr als 200 Rentnern beziehungsweise Pensionären kandidieren auch etliche Personen, die das Berufsleben eigentlich bereits abgeschlossen haben. 

Direkt aus dem Hörsaal oder Klassenzimmer bewerben sich 248 Studierende sowie 28 Schülerinnen und Schüler, die jüngsten von ihnen wurden erst 2007 geboren. Außerdem sind 23 Auszubildende unter den Kandidatinnen und Kandidaten.

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Aus systemrelevanten oder sozialen Berufen treten unter anderem Polizeibeamte, Erzieher, Sozialarbeiter, Krankenpfleger und Sozialpädagogen zur Wahl an. Außerdem stehen 20 Landwirte auf der Liste, gefolgt von 19 KFZ-Mechanikern und -Meistern. Acht Handwerksmeister sowie acht Techniker stehen zur Wahl. Die Satire-Partei "Die Partei" schickt wiederum einen Biersommelier und einen Flaneur ins Rennen. Dass die Berufsbezeichnungen ernst gemeint sind, darf jedoch bezweifelt werden. In der unten stehenden Übersicht finden Sie alle angegebenen Berufe mit ihren Häufigkeiten. 

Der erste weibliche Vorname kommt erst weiter hinten

Indeed hat nicht nur die Jobs, sondern auch die Vornamen und das Durchschnittsalter ausgewertet. Auf dem ersten Platz steht "Michael" mit 82 Kandidaten und einem Durchschnittsalter von 52 Jahren, gefolgt von "Andreas" und "Thomas", durchschnittlich 50 Jahre alt. Der erste weiblich Vorname folgt erst auf den weiter hinten liegenden Plätzen: "Anna" mit 28 Namenträgerinnen und einem Durchschnittsalter von 36 Jahren. 

Vornamen, die auf einen internationalen Hintergrund oder auf eine Migrationsgeschichte hindeuten, kommen eher selten vor. Der Vorname "Ali" ist viermal vertreten. Darüber hinaus folgen unter anderem dreimal "Derya" und je zweimal die Namen "Tarek" und "Serap". Auch Unikate wie "Ocean", "Morris-Pascal", "Isaura" und "Gitta-Susann" gibt es unter den Vornamen. In der unten stehenden Übersicht finden Sie alle angegebenen Vornamen und das jeweilige Durchschnittsalter.

Über die Daten: Die Jobplattform Indeed hat die Daten aller 4506 bei der Bundestagswahl antretenden Kandidatinnen und Kandidaten laut dem Wahlverzeichnis der Bundeswahlleiterin miteinander verglichen und zur Vefügung gestellt. Indeed gibt an, Doppelnamen mit Bindestrich gesondert gewertet zu haben, während bei mehreren Vornamen lediglich der erste Name berücksichtigt worden sei. Da ausschließlich das Geburtsjahr angegeben werde, komme es beim angegebenen Durchschnittsalter zu einer leichten Verzerrung.
 

 

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