Sie werden es vielleicht bemerkt, stern.de hat sich verändert. In den vergangenen fast 30 Jahren hat der Internetauftritt des stern viele Designs gesehen. Eine Zeitreise.
Stellen Sie sich vor, Sie gehen ins Internet, tippen www und irgendeine Internetadresse ein und dann sehen Sie dieses Cockpit.
Verwirrend, oder? Eine unübersichtliche Anzeige mit vielen Knöpfen und Bildschirmen, die statt zu erklären nur verunsichert. Wo geht’s zu den Nachrichten? Wo geht's überhaupt irgendwo hin?
Kaum zu glauben, aber so sah stern.de aus, als es noch in den Kinderschuhen steckte. Das war Mitte der 1990er Jahre, Dezember 1996, um genau zu sein. Damals ist der stern gerade mal ein Jahr online. Relaunch Q&A
stern.de hat sich oft gewandelt
Aber immerhin, oben rechts in der Ecke prangt der Hinweis, dass man, wenn man nicht auf den Download des "STERN-Online-Cockpits" warten will, auf die allgemeine Text-Homepage wechseln kann.
Die sah, hier ein Beispiel aus dem Jahr 1997, so aus: Das Titelthema der aktuellen Ausgabe ist Alkohol – dazu passend die Johnnie-Walker-Werbung oben rechts. In den Nachrichten: Streit um das Atommüllendlager Morsleben und das Rentenkonzept der SPD. Ansonsten gibt es wenig zu lesen. Ein Interview mit FDP-Chef Wolfgang Gerhardt, Artikel über Start-ups und Saddam Husseins Homepage.
Eines fällt immerhin auf: stern.de ist damals knallbunt. Und diese Buntheit hat sich der stern über all die Jahre bewahrt. Nicht unbedingt optisch, aber thematisch – bis heute.
25. Januar 1999. stern.de legt die Farben ab und präsentiert sich im beigen Gewand. Aber inhaltlich bleibt es bunt: Die CDU/CSU stellt eine Frau zur Bundespräsidentenwahl auf, die "Filme des Jahres" (schon im Januar!), Tennis und eine Adelshochzeit.
Und was bietet stern.de Ende Januar 1999? Neben Nachrichten und Service werden Auktionen, Shareware und eine Jobbörse beworben. Und es gibt die Rubrik "Fun". Mit Cartoons, Games und der Kategorie "nerve/Erotik" mit … ähem … nicht ganz jugendfreien Inhalten.
Juni 2002. stern.de sieht wieder anders aus, jetzt mausgrau mit roten Akzenten. Die Erotik ist weg, geblieben sind Politik, Wirtschaft, Sport & Motor, Kultur, Computer & Netze, Campus & Karriere, Wissenschaft und Lifestyle. Motto über dem Logo: "Behalten Sie den Überblick". Trotz des schlichten Designs: Der stern bleibt thematisch bunt. Fußball-WM, No Angels, ein Brand im Buckingham Palace.
Ende Dezember 2003 sieht die Seite wieder etwas anders aus. In den Schlagzeilen: Erdbeben in Südkalifornien, Anke Engelke und Martin Schmitt.
2005 überarbeitet der stern seinen Online-Look. Mehr Bilder, alles ist kompakter, Fotostrecken werden betont. Thematisch ist man allerdings mit ernsteren Themen unterwegs. Top-Thema am 14. Juli 2005: die Anschläge in London.
Ein paar Jahre bleibt man bei diesem Design. Im September 2009 präsentiert sich stern.de dann bildstark. Thematisch ist man breiter aufgestellt. Neben einem Luftschlag der Bundeswehr im afghanischen Kundus mit vielen Toten geht es auch um die Beerdigung von Michael Jackson und die Schwangerschaft von Sandy Meyer-Wölden.
Zwei Jahre später setzt stern.de weiter auf Bildgewalt. Die Topthemen werden mit großen Bildblöcken gestaltet. Darunter: Fotostrecken und Videos. Erst weiter unten wird es etwas textlastiger.
2013 dreht sich oben das große Bilderkarussell. Vier große Themen werden im Wechsel präsentiert, dazu immer ein großes Foto. Und von Politik über Crime bis hin zu Promis hat stern.de alles zu bieten.
2015 wird stern.de erneut größer umgestaltet. Oben bleibt das Karussell mit Themen. Aber statt längerer Unterüberschriften gibt es fast nur noch Kacheln mit einem Bild und einer Schlagzeile. Die Homepage wirkt dadurch auch etwas steriler. Im Jahr darauf wird dieses Kacheldesign leicht verändert, das stern-Rot setzt mehr Akzente.
Es ist August 2020, das erste Corona-Jahr in Deutschland. In diesem Sommer geht es noch recht entspannt zu, die Inzidenzen sind gering. Dennoch sind die Corona-Leugner, die den Reichstag in Berlin stürmen wollen, das große Thema. stern.de hat sich einen neuen Look verpasst. Das Themenkarussell oben ist verschwunden, stattdessen gibt es große Bilder und Schlagzeilen. Und: stern+ ist da! Endlich hat der stern ein Bezahlabonnement für seine Inhalte.
Im kommenden Jahr wird stern.de 30 Jahre alt. In diesen drei Jahrzehnten ist viel passiert. Umstrukturierungen, neue Strategien, ein Umzug in die Hamburger HafenCity. Und statt einer strikten Trennung zwischen Print und Online sind beide Teile des stern zusammengewachsen. "Online first" lautet die Devise. Während noch vor wenigen Jahren Geschichten aus dem Heft nur in kleiner Auflage und zeitverzögert ins Netz gestellt wurden, sind heute viele stern-Geschichten noch vor Erscheinen des Heftes online.
Und jetzt: ein komplett neues stern.de. "Relaunch" nennt man das in unserer Branche. Neue Schriften, opulente Optik, klare Strukturen. Der stern hat online ein modernes Gesicht bekommen, das ins Jahr 2024 passt. Aber eines blieb und bleibt stern.de ist bunt und unterhaltend. Das haben die vergangenen 30 Jahre gezeigt.