Als sich die Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah intensivieren, ruft ein Staatenbündnis zur Waffenruhe auf. Der libanesischen Regierung zufolge stimmt Miliz-Oberhaupt Nasrallah der geforderten Pause zu. Doch kurz darauf wird er bei einem israelischen Angriff getötet.
Der getötete Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat dem geschäftsführenden libanesischen Außenminister zufolge kurz vor seinem Tod eine Waffenruhe mit Israel gebilligt. "Er hat zugestimmt", sagte Abdullah Bu Habib dem US-Fernsehsender CNN. Der Libanon habe "vollständig zugestimmt", nachdem der Parlamentsvorsitzende Nabih Berri sich mit der Hisbollah abgesprochen habe. "Wir haben die Amerikaner und die Franzosen informiert", sagte Habib.
US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatten zu einer 21 Tage langen Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah aufgerufen. Der Forderung schloss sich eine größere Staatengruppe an. Die drei Wochen sollten Raum schaffen für eine diplomatische Lösung des Konflikts sowie im Gaza-Krieg. Die Hisbollah hatte ihre angebliche Zustimmung zu dem Vorschlag nicht öffentlich erklärt.
Die USA und Frankreich hätten mitgeteilt, dass auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der Waffenruhe zugestimmt habe, sagte Habib. "Also haben wir auch die Zustimmung der Hisbollah eingeholt und Sie wissen, was seitdem passiert ist."
Mehrere Miliz-Führungsmitglieder getötet
Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Überfall der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Israels Militär nimmt seitdem regelmäßig Ziele im Libanon unter Beschuss.
Seit knapp zwei Wochen hat Israel diese Angriffe erheblich intensiviert. Kurz nach der Waffenruhe-Forderung wurden dabei unter anderem das geistige Oberhaupt der Hisbollah, Hassan Nasrallah, sowie weitere Führungsmitglieder der Miliz getötet. Seitdem wurden libanesischen Angaben zufolge weit über 1000 Menschen im Libanon bei Luftangriffen getötet. Die Hisbollah ihrerseits intensivierte ihre Raketenangriffe auf Israel. Seit mehreren Tagen gehen auch israelische Bodentruppen im Süden des Libanons vor.